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„Ich möchte selber etwas kreieren“

Von Marcus Raos lernt Nathalie Binder das Know-How des Berufes
Von Marcus Raos lernt Nathalie Binder das Know-How des Berufes ©Gerty Lang
Luag, was ma wera künnt: Medienfachfrau. Die Ausbildung zur Medienfachfrau macht junge Menschen digital-fit und bietet neue Jobchancen.
Medienfachfrau

Dornbirn. Im Bereich Medien, Werbung und Kommunikation gibt es einen neuen Lehrberuf: Seit dem Schuljahr 2018/19 kann die dreijährige Ausbildung zum Lehrberuf Medienfachmann/-frau mit den Schwerpunkten Webdevelopment, Grafik/Print/Publishing, Online-Marketing und Agenturdienstleistungen absolviert werden. Nathalie Binder hat sich für diese Lehre in der Kreativküche des Ateliers Raos Design entschieden. Nach einem erfolgreichen Abschluss der Fachschule Marienberg, schloss sie auch noch eine Lehre als Großhandelskauffrau ab. Zudem machte sie ein freiwilliges soziales Jahr im Altersheim. Aber ihren erfüllenden Weg hat sie damit noch nicht gefunden. Doch in ihrer jetzigen Lehre ist sie angekommen. „Ich kann endlich meine Kreativität ausleben“, schwärmt die 23-jährige.

Mit Nathalie scheint Chef und Ausbildner Marcus Raos einen Glückstreffer gelandet zu haben. „Alleine ihre Bewerbung stach schon von den anderen heraus“, schmunzelt der erfahrende Art Director. „Ich habe mich mit einer Pinnwand beworben“, erzählt der Lehrling. „Darauf waren ein fleißiges Bienchen, das einen kreativen Kopf sucht und jede Menge Ikons mit persönlichen Daten zu sehen.“ Das gab den Ausschlag für ein persönliches Gespräch und für einige Schnuppertage. Ihr 1. Lehrjahr ist nun fast um. Die 10-wöchige Blockschule in Salzburg hat sie mit Bravur gemeistert. 2020 ist Nathalie mit der Lehre fertig. Durch ihre Abschlüsse bleibt ihr ein Jahr der 3-jährigen Lehre erspart. „Ab jetzt wird es schwer, da ich in kürzester Zeit alles doppelt und dreifach an Lehrstoff draufgepackt bekomme.“

Auf die Frage, was sie bis jetzt am liebsten macht kommt wie aus der Pistole geschossen: „Dummies“. Wir gehen in die kleine Werkstatt. „Als Dummy bezeichnet man eine wirklichkeitsgetreue Attrappe eines Werbeartikels, Giveaway oder Werbemittel“, zeigt die Auszubildende auf den Arbeitsplatz, wo sie bereits einen Karton gefaltet und geklebt hatte. Marcus Raos erklärt, was den Beruf Medienfachmann/frau eigentlich ausmacht. Medienfachleute arbeiten an modern ausgestatteten Computerarbeitsplätzen, die mit spezieller Grafik- und Layoutsoftware. Sie bedienen Scanner und Drucker, Digitalkameras und Fotoapparate. Zu Präsentationszwecken werden Beamer, Laptops, Tablets und Flipcharts verwendet. Und, fotografieren und zeichnen sind übrigens Hobbys von Nathalie. Für den Beruf bringt sie also die besten Voraussetzungen mit.

Lehrbetrieb:
Atelier Raos Design GmbH
6850 Dornbirn
Mühlebacherstraße 7a
Tel. +43 (0) 5572 24 702


Was ist das Schöne am Beruf?

Nathalie Binder, 1. Lehrjahr
Ich habe endlich den Beruf gefunden, von dem ich immer geträumt habe. Man übergibt mir bereits kleinere Aufgaben und werde dabei vom Team unterstützt. Es ist learning by doing. Für die Dummies braucht es handwerkliches Geschick. Genauso macht aber auch die Bildschirmarbeit Spaß. Broschüren sowie Plakate werden mittels spezieller Computerprogramme und Bildelementen kreiert. Man muss ein gutes Auge für Farben haben.

Marcus Raos, Art Director und Ausbildner
Es ist ein kreativer Beruf. Zeichnen ist wichtig, denn mit fünf Strichen sollte man wissen, was man zeigen will. Man nennt es Scribble, also Schmierskizze. Die Herstellung und Gestaltung von Medien ist heute ein bedeutender und ständig wachsender Wirtschaftszweig, der an die Beschäftigten hohe Anforderungen in fachlicher und gestalterischer Hinsicht stellt. Man wählt geeignete Bilder aus, entwirft Layouts und erstellt Diagramme oder Illustrationen.

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