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"Ich krieg wahnsinnige Aggressionen!"

Warum der Ex-"SOKO Kitz"-Kommissar gern in Komödien spielt - und wann er aggressiv wird - hat er nun dem Seitenblicke Magazin verraten!

Zum Interview kommt Andreas Kiendl mit dem Fahrrad. Nachher will er noch schnell zum Baumarkt fahren, ein paar Schrauben für das Hochbett kaufen, das er gerade für seinen Sohn baut. Jetzt macht er es sich aber erst einmal gemütlich. Ein Platzerl in der Sonne wär ihm recht. “Ich sollt ein bisserl Farbe kriegen”, sagt der gebürtige Steirer. Nicht aus Eitelkeit, aber für seine nächste Rolle. Schließlich spielt er demnächst einen Jäger. Und zwar in einer Komödie mit dem Arbeitstitel “Bollywood kommt in die Berge”. Dort sollte er sich ja auskennen – immerhin gab er drei Jahre lang den Kommissar Lechner in der TV-Serie “SOKO Kitzbühel”.

Seitenblicke: Warum sind Sie aus “SOKO-Kitzbühel” ausgestiegen?

Andreas Kiendl: Diese Entscheidung war eine logische Konsequenz. Nach 50 Folgen und drei Jahren Fernbeziehung war es der perfekte Moment. Und die Geburt meines Sohnes Wendelin, der jetzt im September zwei Jahre alt wird, hat mir die Entscheidung auch leichter gemacht.

Wie gefällt Ihnen die Vaterrolle?

Sehr! Wendelin ist ziemlich aufgeweckt und fordert auch viel. Nach einem Tag mit ihm bin ich oft fix und fertig. Zum Glück kann ich mich mit meiner Freundin Darina abwechseln. Sie ist ja wie ich Freiberufler, und Kind und Job unter einen Hut zu bringen, ist manchmal ganz schön schwierig. Aber ich will nicht meckern.

Nicht leicht haben Sie es auch im Kinofilm “Furcht & Zittern. Die Figur, die Sie spielen, leidet unter Angstzuständen und verlässt deshalb nicht mehr die Wohnung. Können Sie das nachvollziehen?

Na ja, ich leide zwar nicht unter Angstzuständen, allerdings ziehe ich mich auch sehr gerne zurück. Ich glaube, das ist ein gewisser männlicher Habitus – wie ein Wolf, der in seiner Höhle Schutz sucht. Manchmal ist das hilfreich, manchmal genau das Falsche. Jetzt, da ich älter und gescheiter werde, merke ich, dass es kein Rezept zum Glücklichsein gibt.

Sie haben in sehr unterschiedlichen Genres gespielt, dieser Film ist Ihre erste Komödie.

Ich liebe Komödien, ich habe sie schon am Theater gern gespielt. Und darum war für mich auch sofort klar: Das Angebot kann ich nicht ablehnen – da kann man ohne Ende seiner Spielfreude Ausdruck verleihen. In Komödien liegt ja eine große Wahrheit, die müssen auch respektlos sein. So wie in unserem Film – wie da die Polizei dargestellt wird, das wäre in einem ernsten Film schon ein Politikum.

Sie spielten in beiden Folgen von “In 3 Tagen bist du tot” mit. Spürt man schon beim Drehen, dass der Film ein Erfolg wird?

Nein, das kann man nie kalkulieren. Ich habe jedoch gelernt, den Prozess des Spielens vom fertigen Produkt zu trennen. Es gibt nichts Schmerzvolleres, als einen tollen Dreh zu haben, bei dem man sein Herz rauskotzt, und dann ist der Film schlecht oder ein Flop. Das ist enttäuschend, aber mittlerweile kann ich das ganz gut auseinanderhalten.

Also wenn ein Film nicht erfolgreich ist, brechen Sie nicht mehr zusammen?

Doch, schon – das ist eine Frage des Anspruchs, den ich habe. Ich breche zwar nicht physisch zusammen, aber ich kriege wahnsinnige Aggressionen, wenn ich den Flop als ungerecht empfinde.

(seitenblicke.at/foto: Christine Wurnig)

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