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Ich konnte nicht mehr!

Emma Watson weint "Harry Potter" keine Träne nach - und schon gar nicht ihrem alter Ego Hermine Granger. Warum dem so ist, hat die 20-Jährige dem Seitenblicke Magazin verraten. Und wie mit einer Schere eine Riesenlast von ihren Schultern genommen wurde.

Der letzte Teil der “Harry Potter”-Saga ist angelaufen. Und zum ersten Mal seit zehn Jahren weiß Emma Watson nicht, was ihr die Zukunft bringen wird. Was sie aber weiß, ist: Sie will einen Neustart. Optisch hat sie den bereits hingelegt. Die langen Locken sind weg, der Braves-Mädchen-Touch ebenso.

Seitenblicke: Haben Sie sich inzwischen an Ihren Kurzhaarschnitt gewöhnt?
Emma Watson: Ja. Am Anfang war es echt seltsam. Schließlich bin ich jahrelang mit dieser Hermine-Frisur herumgelaufen. Aber ich wollte einfach was Neues. Ich habe gar nicht so lange darüber nachgedacht. Plötzlich waren die Haare ab. Mit ein paar Wochen Abstand kam es mir natürlich sehr symbolisch vor. Als sichtbares Zeichen dafür, dass ich Hermine hinter mir gelassen habe oder so.

Sind die gekappten Haare auch ein Zeichen dafür, dass Sie jetzt die Erwachsenenphase einläuten?
Ich bin in letzter Zeit sicher erwachsener geworden. Wissen Sie, meine langen Haare waren Hermines Haare. Ich MUSSTE in den vergangenen Jahren diese Frisur tragen. Nach dem Dreh wollte ich endlich so aussehen, wie ich mich fühle. Ich wollte ganz Emma sein. Nennen Sie es ruhig einen Befreiungsschlag.

Wo sehen Sie sich selbst in zehn Jahren?
Ich werde obdachlos sein, unter Brücken schlafen und in Fußgängerzonen Gitarre spielen … (Lacht.) Nein, ehrlich gesagt habe ich keinen Schimmer. Und das ist ein unglaublich gutes Gefühl. Denn zum ersten Mal seit Jahren weiß ich nicht, was die Zukunft bringt. Aber es ist immer gut, einen Traum zu haben. Und zu diesem Traum gehört, dass ich irgendwann meine eigene Familie mit Kindern habe. Aber darüber hinauslasse ich alles auf mich zukommen.

Haben Sie manchmal auch Angst vor der Zukunft?
Nein, nie. Das mag Ihnen ignorant oder naiv erscheinen. Aber ich bin nur gespannt. Das mit Hermine war schon eine gewaltige Last, die ich für eine ganze Weile mit mir herumgetragen habe. Ich fühle mich auf einmal sehr leicht. Trotzdem werde ich bei meiner nächsten Rolle fürchterlich nervös sein. Schließlich habe ich zuvor beinahe zehn Jahre lang dieselbe Figur gespielt. Da quälen mich schon Selbstzweifel. Andererseits weiß ich: Da steckt noch mehr in mir.

Gab es auch rebellische Anwandlungen in Ihren Teenagerjahren, bei denen Sie alles hinschmeißen wollten?
Ja. Ich hatte eine Phase, in der ich dachte: Das wird mir alles zu viel! Ich kann damit nicht mehr umgehen! Gebt die Rolle einer anderen! Am Ende habe ich mich dann aber doch immer zusammengerissen. Manchmal schien mir die Aufgabe einfach viel zu groß. Das war dann, wenn mir wieder vor Augen geführt wurde: Wir müssen noch drei weitere Filme drehen, noch dreimal eine weltweite Pressetour machen. Da fühlte ich mich manchmal verloren.

Manche sehen Ihr aktuelles Studium in den USA als Flucht. Erhoffen Sie sich dadurch wieder mehr Anonymität ? und vor allem mehr Normalität im Leben?
Ich möchte es nicht in dieses negative Licht rücken und von Flucht sprechen. Ich will ja einfach nur eine ganz normale junge Frau sein dürfen und Leute meines Alters treffen. Und: Ich mag es, mich hinter Büchern zu verschanzen. Wenn mir alles zu viel wird, und da bin ich wie Hermine, nehme ich mir ein Buch und fange an zu lesen. Das bringt mich wieder runter. Ich liebe es eben, zu lernen, mein Hirn zu füttern. Das war mein Traum, bevor ich mit “Harry Potter” anfing. Warum sollte ich das jetzt ändern?

(Seitenblicke Magazin/Foto: dapd)

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