Am kommenden Donerstag 21.8. startet sie als Drittletzte des kompletten ÖOC-Teams in die Olympischen Spiele: “Ich fühle mich stark, bin in ausgezeichneter Form und hoffe auf einen optimalen Wettkampf”.
Webers Ziel für die Olympischen Spiele: “Ich möchte mein Bestes geben und Österreich eindrucksvoll repräsentieren. Vier fehlerfreie Küren müssten eine Platzierung zwischen 15 und 20 bedeuten. Damit wäre ich zufrieden. Alles dahinter würde mich enttäuschen. Nur wenn es perfekt läuft, könnte ich vielleicht auch ein klein wenig mehr erreichen. Versuchen werde ich dies auf alle Fälle. Ich will beim Höhepunkt meiner Sportkarriere den Wettkampf meines Lebens turnen. Dazu muss ich voll aus mir heraus gehen!”
Bei der letzten WM 2007 schaffte Weber im Mehrkampffinale Platz 14, bei der EM 2008 vor zwei Monaten Platz 12 (wobei bei der WM nur zwei Nicht-Europäerinnen vor ihr lagen). Trainerin Lucia Egermann: “Das waren zwei optimal verlaufene Großereignisse hintereinander. Wir hoffen und vertrauen darauf, dass beim größten Ereignis aller guten Dinge drei sein werden. Die Akklimatisierung und Trainingstage in Hongkong klappten problemfrei, wir konnten uns voll auf die letzten Details konzentrieren. Unsere direkte Wettkampfvorbereitung verlief bislang noch nie so gut wie jetzt. Dass es ausgerechnet beim letzten Test der Wettkampfküren in Hongkong ein wenig haperte, war vielleicht gut so. Das Selbstvertrauen hat jedenfalls nicht gelitten”.
Der Gymnastik-Olympia-Fahrplan:
Drei Tage lang stehen nun (abends) die “Wettkampfpodium”-Trainingseinheiten in der RG-Olympiahalle in der Pekinger Technologie-Universität auf dem Programm. Am Donnerstag 21. August von 18:00 bis 20:40 Uhr Ortszeit (ab Mittag in Österreich) startet Gymnastik-Olympia für alle mit den beiden Kürübungen mit dem Seil und dem Reifen. Tags darauf, am Freitag 22. August wird der Qualifikationsbewerb zur selben Zeit mit Keulen und Band abgeschlossen. Die Auslosung meinte es mit Caro Weber nicht ungünstig: Sie erwischte durchwegs Startplätze in der Mitte oder am Ende des Feldes. Sollte Weber das nicht erwartbare Kunststück schaffen, sich für das Top10-Finale zu qualifizieren, käme sie am 23. August zur selben Zeit in der Entscheidung um die Medaillen noch einmal dran.
Historische österreichische Bestmarke als “Nebenprodukt”
Caroline Weber wird die vierte Rhythmische Gymnastin sein, die Österreich bei Olympischen Spielen vertritt. Nach der 1984 erfolgten Olympia-Aufnahme dieses besonderen Sports (kein anderer ist in der Lage, Ästhetik, Kreativität, Choreografie und Musikalität in ähnlich beeindruckender Weise mit spitzensportlichen Höchstleistungen zu verbinden) war Elisabeth Bergmann 1988 die erste: Sie erreichte in Seoul Platz 25. Es folgten Birgit Schielin (24.) und Nina Taborsky (29.) in Atlanta 1996. Standen damals allerdings jeweils 36 Start-/Quotenplätze im Einzelbewerb zur Verfügung, sind es heute nur noch 24 (da das fixe Weltturnverbands-Gesamtkontingent zugunsten mehr Ländern im RG-Gruppenbewerb verschoben wurde). Die Milchmädchenrechnung: Der Ex-aequo-Rekordplatz 24 ist Weber auf alle Fälle sicher. Man darf aber davon ausgehen, dass sie ihren alleinigen ÖFT-Bestmarken an Staatsmeistertiteln, EM- und WM-Platzierungen nun auch jene bei Olympia hinzu fügen wird.