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"Ich bin es leid" - Gesundheitsminister Rauch liefert sich hitzigen Schlagabtausch

Gesundheitsminister Johannes Rauch platzt der Kragen.
Gesundheitsminister Johannes Rauch platzt der Kragen. ©APA; Canva
Die Debatte um den Zugang zu Gesundheitsdaten für die Wissenschaft entzündet einen heftigen Disput zwischen Gesundheitsminister Johannes Rauch und dem Wirtschaftswissenschaftler Harald Oberhofer.

Die Spannungen zwischen Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und dem Wirtschaftswissenschaftler Harald Oberhofer entluden sich in einem hitzigen Austausch auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter). Oberhofer kritisierte Rauch scharf für die geplante "Plattform zur gemeinsamen Sekundärnutzung von Daten aus dem Gesundheitsbereich", welche der Wissenschaft jedoch keinen Zugang gewähren würde. Laut Rauch ist die Plattform in ihrer Erstversion ausschließlich für "drei Systempartner (Bund, Länder, Sozialversicherung)" zugänglich, da eine solche Plattform bzw. Schnittstelle für Gesundheitsdaten bisher nicht existiere und erst geschaffen werden müsse.

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Verteidigung des Gesundheitsministers

Rauch betonte, dass diese Phase eine notwendige Vorarbeit darstelle, um die Daten später auch der Forschung und Wissenschaft zugänglich zu machen. Die Reaktion von Oberhofer ließ nicht lange auf sich warten und warf ein, dass Verordnungen keine Vorarbeiten benötigen würden. Rauch entgegnete entschlossen: "Wir wollen und werden die Grundlage dafür schaffen." Oberhofer beharrte darauf, dass evidenzbasierte Gesundheitspolitik bei Rauch "nicht erwünscht" sei und die Frage des Datenzugangs an die Nachfolge delegiert werden solle.

Klare Worte des Ministers

Gesundheitsminister Rauch fand klare Worte für die Kritik und lud Oberhofer ins Ministerium ein, um die rechtlichen Hürden für den Datenzugang zu erläutern. Die Einladung änderte jedoch nichts an Oberhofers Meinung, der den fehlenden wissenschaftlichen Datenzugang als "politische und keine rechtliche Frage" betrachtete.

Unstimmigkeiten trotz Gesundheitsreform

Mit der neu eingeleiteten Gesundheitsreform, die nach zwei Dekaden auf den Weg gebracht wurde, zeigte sich Rauch unbeeindruckt von den Vorwürfen, politischen Willen vermissen zu lassen. Oberhofer konterte und bemängelte, dass eine Gesundheitsreform nach der ersten Pandemie seit 100 Jahren ohne verbesserten Datenzugang für die Wissenschaft eine verpasste Chance darstelle.

(VOL.AT)

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