Hintergrund der Causa ist ein vermeintlicher Industriespionagefall. Angeklagt ist jener Sicherheitsberater, der jüngst in mehreren Interviews erklärt hat, dass es sich bei dem Detektiv um seinen ehemaligen Geschäftspartner handle, den er selbst im Bereich der Spionage ausgebildet habe – ohne diese Angaben freilich beweisen zu können.
Prozess um Spionage
Der Fall spielt im Umfeld des Bahnbaumaschinen-Herstellers Plasser & Theurer (PT). Der in Deutschland tätige Sicherheitsberater hatte 2016 Selbstanzeige erstattet und darin den Vorwurf erhoben, dass ein österreichischer Konkurrent ausspioniert worden sei. Die Staatsanwaltschaft Krems nahm daraufhin Ermittlungen gegen 13 Beschuldigte auf – darunter auch zwei Chefs des Traditionsunternehmens.
Mittlerweile wurden die Ermittlungen gegen die PT-Chefs und neun weitere Personen eingestellt, ein Fall wurde diversionell erledigt. Vor Gericht verantworten muss sich allerdings ab 26. Juni der Sicherheitsberater selber. Ihm werden von der Staatsanwaltschaft Krems Verleumdung sowie diverse Vermögensdelikte zur Last gelegt.
Plasser & Theurer betonte in einer Stellungnahme am Freitag, dass der Sicherheitsberater niemals für das Unternehmen gearbeitet habe. Auch habe man “niemals jemanden mit illegalen Leistungen beauftragt”. Daher habe die Staatsanwaltschaft Krems das Ermittlungsverfahren eingestellt.
Detektiv war angeblich auf Ibiza-Video zu sehen
Auch wenn von dem großen Fall relativ wenig übriggeblieben ist, dürfte sich der bevorstehende Prozess regen Medieninteresses erfreuen – und das liegt an der Zeugenliste. Denn wie der “Kurier” (Donnerstag-Ausgabe) berichtet hatte und das Gericht der APA bestätigte, ist der angeblich in der Villa auf Ibiza zu sehende Detektiv als Zeuge geladen. Er ist in diesem Fall als Verleumdungs-Opfer geführt. An welchem Tag er genau erscheinen soll, stand zunächst noch nicht fest. Als Termine für die Hauptverhandlung waren vorerst der 26., 27. und der 28. Juni fixiert.
Der in den Medien genannte Wiener Detektiv, der im Video den Begleiter der vermeintlichen russischen Oligarchin gemimt und die Operation federführend geplant und durchgeführt haben soll, hatte sich am Donnerstag über eine Anwältin zu Wort gemeldet. Ihrem Mandaten sei in dieser Sache nichts vorzuwerfen, erklärte diese. Er habe weder angeboten, Straftaten zu begehen noch öffentliche Ämter zu missbrauchen, noch Wahlergebnisse zu fälschen.
(APA/red)