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I: Mädchen fiel bei Routine-OP ins Koma

In Italien ist ein 16-jähriges Mädchen wegen eines Stromausfalls während einer Blinddarm-Operation ins Koma gefallen. Der Vorfall ereignete sich am Samstag in einem Krankenhaus in Kalabrien.

Unklar ist, warum das Beatmungsgerät samt Monitor an eine normale Steckdose angeschlossen war statt an den bereit stehenden Notfall-Generator, berichtete die Zeitung „La Repubblica“ am Montag.

Die Patientin hatte zunächst einen Herzstillstand erlitten und wurde nach der Reanimation in ein Krankenhaus der Stadt Cosenza verlegt. Der Zustand des Mädchens sei sehr ernst, aber stabil, teilten die Ärzte mit. Eine Computertomographie habe ergeben, dass das Mädchen wahrscheinlich wegen des Sauerstoffmangels Hirnschäden davongetragen habe. Die Behörden nahmen Ermittlungen auf. Die Familie des Mädchens habe einen Anwalt eingeschaltet, hieß es.

Bereits seit Wochen gibt es in Italien immer wieder Berichte über Missstände im Gesundheitssystem. Anfang des Monats hatten Enthüllungen eines Journalisten einen Skandal ausgelöst: Der Mann hatte sich als angeblicher Mitarbeiter einer Reinigungsfirma in die Poliklinik Umberto I. in Rom eingeschlichen. Seine Fotos zeigten unter anderem Hundekot und dutzende Zigarettenstummel im Gang sowie unversperrte Labors mit radioaktiven Substanzen und Erregern von Tropenkrankheiten.

Außerdem berichteten Medien unter Berufung auf die Fachzeitschrift „International Journal of Infectious Diseases“, lediglich 40 Prozent der Ärzte und Krankenschwestern würden sich die Hände waschen, bevor sie mit Patienten in Berührung kommen. Kontrollen hatten anschließend ergeben, dass vor allem in Süditalien teilweise erhebliche Hygienemängel herrschen.

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