AA

"I hate Mozart" am Ende des Mozartjahres

Die anfangende Herbstsaison bringt ein nahendes Ende: Das des Mozartjahres nämlich, das jedoch noch so einiges im Musiktheater-Bereich bieten wird.

Unter anderem die nach all dem Mozart vielleicht programmatische Uraufführung „I Hate Mozart“ im Theater an der Wien. Ein Ende naht langsam auch am Gürtel: Volksopern-Direktor Rudolf Berger geht in seine letzte Saison, bevor Robert Meyer 2007/08 das Ruder übernimmt.

In der Wiener Staatsoper macht „La Boheme“ am 5. September den Auftakt, die erste Premiere ist am 25. Oktober Verdis „Otello“ gewidmet. Regie führt Christine Mielitz, die Ausstattung besorgt Christian Floeren. In der Titelrolle ist Johan Botha zu erleben, Falk Struckmann als Jago und Krassimira Stoyanova als Desdemona. Am Pult steht Daniele Gatti.

Auf die Arbeit des Leading Teams der kommenden Neuinszenierung von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ kann sich das Staatsopern-Publikum bei der folgenden Premiere einstimmen: Regisseur Sven-Eric Bechtolf und Dirigent Franz Welser-Möst, die ab 2007 den „Ring“-Zyklus neu gestalten werden, erarbeiten Richard Strauss’ „Arabella“ (Premiere: 9. Dezember). Adrianne Pieczonka in der Titelrolle und weiters Thomas Hampson (Mandryka), Michael Schade (Matteo) und Genia Kühmeier (Zdenka) stehen auf der Bühne.

Berger startet in seine Volksopern-Abschiedssaison am 3. September mit den „Meistersingern von Nürnberg“; das Ballett von Staats- und Volksoper bittet am 21. September zu einer Ballett-Gala. Die erste Musiktheater-Premiere folgt am 27. Oktober mit Puccinis „Turandot“, die erstmals im Haus am Gürtel gezeigt wird. Es inszeniert Renaud Doucet, Bühne und Kostüme stammen von André Barbe. Unter der musikalischen Leitung von Leopold Hager wird sich Eva Urbanovà, Star am Prager Nationaltheater, erstmals in der Volksoper präsentieren.

Boris Eifmans Choreografie zu „Anna Karenina“ mit Musik von Tschaikowski (musikalische Leitung: David Levi) folgt am 27. November. Leichtere Kost gibt es am 17. Dezember mit Kalmans „Gräfin Mariza“ in einer Inszenierung von Miklos-Gabor Kerenyi, Direktor des Budapester Operettentheaters. Bühne und Kostüme stammen von Claudia Kofler. Am Pult steht Andreas Schüller, die Titelrolle gibt Tünde Franko.

“I Hate Mozart” im Theater an der Wien

Im Theater an der Wien stehen die Zeichen auf Mozart: Nach der September-Premiere von John Neumeiers Ballett zum „Requiem“ (15. September, musikalische Neueinstudierung der Koproduktion mit dem Hamburg Ballett: Erwin Ortner) gibt es die Wiederaufnahme der bereits in Aix en Provence und bei den Wiener Festwochen gezeigten „Zauberflöte“. Die Inszenierung stammt von Krystian Lupa, die musikalische Leitung hat Fabio Luisi, es spielen die Wiener Symphoniker.

Am 8. November heißt es dann „I Hate Mozart“ bei der Uraufführung eines Auftragswerks des Wiener Mozartjahres: Bernhard Lang (Musik) und Regisseur Michael Sturminger (Libretto) werfen einen Blick hinter die Kulissen eines Opernhauses, das eine Mozartoper auf dem Programm hat. Das Genie wird nicht nur für einen sich ebenfalls als genial einschätzenden Dirigenten zur Messlatte, die Oper zeigt das Scheitern an den Ansprüchen, die Mozart an seine Interpreten stellt. Die Musik Mozarts dient dabei laut Ankündigung als Basis für den Aufbruch dieses Abends in die elektronischen und computergesteuerten zeitgenössischen Klangwelten des in Linz geborenen Komponisten Lang, dargeboten wird dies vom Klangforum Wien und zwei Turntable-Bedienern, Wolfgang Fuchs und Dieter Kovacic.

Auch die Musical-Abteilung der Vereinigten Bühnen widmet sich Mozart, zumindest dem Umfeld: „Die Weberischen“ von Felix Mitterer und mit Musik des „Tiger Lillies“-Masterminds Martyn Jacques stellt Mozarts Frau Konstanze Weber in den Mittelpunkt eines laut Ankündigung schwarzhumorigen, satirischen Musiktheaterwerkes (ab 28. August im MuseumsQuartier Halle E). Tragisch wird es dann bei „Rebecca“ einen Monat später: Die Musical-Version von Daphne du Mauriers Roman ist ab 28. September im Raimund Theater zu sehen. Bei der Uraufführungsproduktion wird Uwe Kröger die männliche Hauptrolle und Wietske van Tongeren die zentrale „Ich“-Rolle spielen.

Die Oper Graz zeigt Bizets „Carmen“ (Premiere: 1. 10.) in der Regie von Stefan Herheim. Die zweite Premiere ist Lortzings „Zar und Zimmermann“ (7.10) in der Regie von Michael Schilhan, dirigiert von Richard Wien. Ebenfalls noch im Oktober wird das Musical „Anything goes“ (29.10) von Cole Porter auf die Bühne gebracht. Am Tiroler Landestheater inszeniert Brigitte Fassbaender den „Freischütz“, es dirigiert Dietfried Bernet (Premiere: 23. 9.). Den Fasching beginnt man am 11. 11. mit Mozarts „Cosi fan tutte“ (Regie: Peer Boysen, musikalische Leitung: Sascha Goetzel).

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • "I hate Mozart" am Ende des Mozartjahres
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen