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I: Gerüchte um Festnahme von Zarqawi

Das irakische Innenministerium hat Spekulationen über eine Gefangennahme des Extremistenführers Abu Mussab al-Zarqawi indirekt bestärkt. Zu den Gerüchten befragt, verweigerte Innenminister Falah al-Nakib jegliche Stellungnahme.

„Ich möchte das im Moment nicht kommentieren. Vielleicht werden wir in den nächsten Tagen dazu Stellung nehmen“, sagte Nakib bei einer Pressekonferenz. Auf die Nachfrage, ob dies bedeute, dass sich Zarqawi in Haft befinde, wiederholte der Minister nur: „Kein Kommentar“.

Im Irak geht schon seit Tagen das Gerücht um, die irakischen Behörden hätten Zarqawi in Gewahrsam genommen, wollten dies aber erst kurz vor der Parlamentswahl am 30. Jänner bekannt geben. Ausgelöst wurden diese Spekulationen durch ein Interview mit einem saudiarabischen Terrorverdächtigen, der berichtet hatte, Zarqawi sei in Falluja festgenommen und anschließend wieder freigelassen worden, weil die irakische Polizei ihn nicht erkannt habe.

Erst am vergangenen Donnerstag war im Internet erneut ein Tonband aufgetaucht, dessen Sprecher sich als Zarqawi vorstellte. Al-Kaida- Chef Osama bin Laden hatte den Jordanier in einer Ende Dezember veröffentlichten Tonbandaufnahme zu seinem Stellvertreter im Irak ernannt.

Die anhaltende Gewalt im Irak stellt unterdessen nach Ansicht eines UNO-Vertreters keine Gefahr für die Gültigkeit der Wahlen am 30. Jänner dar. Er rechne mit weiteren Gewalttaten vor und während der Wahl, glaube jedoch nicht, dass dies zu einer Ungültigkeit der Abstimmung führen werde, sagte der UNO-Wahlberater Carlos Valenzuela am Samstag in Bagdad. Das größte Hindernis sei die gezielte Einschüchterung von Wählern.

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