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Hygienepapier hat nur 15 Prozent Recyclinganteil

In Österreich hat Hygienepapier im Schnitt nur 15 Prozent Recyclinganteil.
In Österreich hat Hygienepapier im Schnitt nur 15 Prozent Recyclinganteil. ©APA/dpa/Rene Traut
Greenpeace hat für einen Marktcheck Hygienepapierprodukte wie Klopapier, Taschentücher und Küchenrollen unter die Lupe genommen. Im Schnitt lag der Recyclinganteil bei nur 15 Prozent.

Greenpeace untersuchte verschiedene Hygienepapierprodukte auf ihren Recyclinganteil. Im Schnitt lag der Recyclinganteil bei nur 15 Prozent, über 80 Prozent der Produkte wurden hingegen aus Frischfasern hergestellt. Die NGO trat daher erneut für ein starkes EU-Gesetz für den globalen Waldschutz ein.

Nur zwei Prozent Recyclinganteil bei Taschentüchern

Erheblich waren die Unterschiede bei den Produktsparten, waren es bei Taschentüchern nur zwei Prozent Recyclinganteil lag er bei Klopapier bei 40 Prozent, und auch nur dieses war in allen untersuchten Märkten in recycelter Form erhältlich. Über 80 Prozent der für Marktcheck verglichenen Produkte waren hingegen ausschließlich aus Frischfasern hergestellt. Greenpeace gibt zu Bedenken, dass die Herstellung von einem Kilogramm Papier wiederum 2,2 Kilogramm Holz und zusätzlich Energie, Chemikalien und vor allem Wasser benötigt. Österreichs Papierindustrie produzierte 2019 insgesamt 140.000 Tonnen Hygienepapier, im Corona-Krisen Jahr 2020 erhöhten sich die Umsätze um 13 Prozent.

Gütesiegel nur an fünf Hygieneprodukte vergeben

Die aus Sicht von Greenpeace empfehlenswerten Gütesiegel "Blauer Engel" und "Österreichisches Umweltzeichen" mit vorgeschriebenen 100 Prozent Recycling-Papier finden sich nur auf rund fünf Prozent aller Hygienepapierprodukte. Die häufigsten Siegel für global zertifiziertes Holz "FSC Mix" oder "PEFC" wurden im Ratgeber der NGO "Zeichentricks" bereits als "absolut nicht glaubwürdig" eingestuft, da Kriterien und Kontrolle zu schwach für einen weltweit wirksamen Schutz der Wälder sind.

Greenpeache fordert EU-Gesetz für "globalen Waldschutz"

Um den hohen Bedarf für die österreichische Papierherstellung zu decken, werde ein Viertel der verarbeiteten Hölzer importiert und damit der Druck auf die Wälder weltweit erhöht. "Um sicherzustellen, dass für Hygieneprodukte keine schützenswerten Wälder gerodet werden, braucht es ein starkes EU-Gesetz für globalen Waldschutz", fordert Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace in Österreich. Die größte Entlastung für die Umwelt würde grundsätzlich eine Reduktion im Papierverbrauch bringen, so könnten bei Küchenrollen oder Putztüchern umweltfreundlichere, waschbare Tücher als Alternative dienen.

Welche Hygieneprodukte den meisten Recyclinganteil haben erfahren Sie hier.

(APA/Red)

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