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Hussein wäre „herzlich willkommen“

Ewald Stadler wäre auch der irakische Staatschef Saddam Hussein „herzlich willkommen“, wenn er mit der UNO „Verhandlungen für den Frieden“ führen würde.

Der Präsident der Irakisch-Österreichischen Freundschaftsgesellschaft (IRAS) wies allerdings in einem Studiogespräch in der ZiB3 in der Nacht auf Dienstag Spekulationen zurück, er habe die Verhandlungen des irakischen Außenministers Naji Sabri mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan in Wien eingefädelt.

Vielmehr habe man bei Besuchen im Irak „für den Standort Wien geworben“ und Sabri auch ein „Programm mit dem südlichen Bundesland Kärnten angeboten“, so Stadler in der ZiB3. Sabris „vorrangiges Ziel“ sei es gewesen, in Österreich „Freunde zu treffen“ und mit der UNO Verhandlungen zu führen, sagte Stadler auf die Frage, warum der irakische Außenminister nach seinem Eintreffen am Montag in Wien nicht von offiziellen Vertretern Österreichs empfangen worden sei. Der FPÖ-Politiker sprach sich auch für die erneute Entsendung eines österreichischen Botschafters nach Bagdad aus.

Als „kindisch“ bezeichnete Stadler die „Empörung“ über die Kontakte der FPÖ mit hochrangigen irakischen Politikern. Der Irak sei auch vom SPÖ-Abgeordneten Erwin Niederwieser oder dem Generalsekretär der Gesellschaft für österreichisch-arabische Beziehungen (GÖAB), Fritz Edlinger, besucht worden.

Bei seinem Besuch im Irak vor zwei Jahren sei er auf eine „sehr begeisterte Österreich-Stimmung“ gestoßen, auch innerhalb der einfachen Bevölkerung, so Stadler. Er habe mit allen Menschen „ungehindert reden“ und auch alle Teile des Landes besuchen können, bis auf den „von den USA“ kontrollierten Nordteil des Landes, „wo Mord und Totschlag herrschen“.

Es gehe um die Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen Österreichs mit dem Irak, erläuterte Stadler sein Engagement. „Tausende Arbeitsplätze“ seien einst auf dem Handel mit Bagdad aufgebaut gewesen, heute treffe man aber „kaum“ mehr österreichische Investoren im Irak, während Franzosen oder Spanier sehr wohl dort tätig seien. Man solle die Aufträge „nicht anderen überlassen“ und den „großartigen Ruf von Österreich in der arabischen Welt nutzen“. Beim Irak handle es sich um „Freunde, die wirtschaftlich früher gut mit uns zusammen gearbeitet haben“.

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