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Hurrikan: Vierzehn Tote - Millionen ohne Strom

Der Hurrikan „Isabel“ hat bis Freitag an der Ostküste der USA das öffentliche Leben zum Erliegen gebracht und mindestens 14 Menschenleben gefordert.

Die meisten Todesopfer gab es bei Verkehrsunfällen infolge des Wirbelsturms. Andere Menschen wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen, ein Mitarbeiter einer Elektrizitätsgesellschaft wurde bei der Arbeit von einem Stromschlag getötet. Die Behörden sorgten sich um rund 4.000 Bewohner der so genannten Outer Banks, die diese Inseln nicht verlassen hatten. Ihre Lage war vorerst unklar.

Besonders hart getroffen wurden die Bundesstaaten Virginia und North Carolina, die der Hurrikan am Donnerstag mit voller Kraft erfasst hatte. Danach verlor er zunehmend an Stärke und wurde zum Tropensturm herabgestuft. Straßen, Stromleitungen, Piers, Hotels und Häuser wurden zerstört, Tausende Bäume entwurzelt. Die Bundesbehörden in der Hauptstadt Washington blieben am Freitag weiter geschlossen. Nach Angaben von US-Verkehrsminister Norman Mineta sind wegen der schweren Stürme am Donnerstag und Freitag mehr als 5.700 Flüge gestrichen worden.

An der Küste North Carolinas sowie in vielen Orten Virginias waren Strandpromenaden, Straßen und Brücken überflutet. In mehreren kleinen Orten – so eben auf der Inselgruppe Outer Banks – galt auch noch Freitag früh (Ortszeit) eine allgemeine Ausgangssperre.

US-Präsident George W. Bush – er zog sich vor dem Sturm nach Camp David (Maryland) zurück – hatte noch in der Nacht North Carolina und Teile von Virginia zum Katastrophengebiet erklärt. Damit haben der Staat und Bürger Anspruch auf finanzielle Hilfen.

Das Zentrum des Hurrikans erreichte am Donnerstag gegen 13.00 Uhr Ortszeit (19.00 Uhr MESZ) bei der Insel Ocracoke in North Carolina das Festland. Die nachfolgenden Böen erreichten dort Spitzengeschwindigkeiten von 168 km/h. Insgesamt erstreckte sich das Sturmgebiet auf eine Breite von mehr als 1.000 Kilometern. Am Freitag lagen West Virginia, Pennsylvania und New Jersey im Pfad des schwächer werdenden Sturms.

Die Versorgungsbetriebe meldeten Stromausfälle in rund 2,5 Millionen Haushalten, davon allein 500.000 im Raum von Washington. Es könne mehrere Tage dauern, die Stromversorgung wieder herzustellen, sagte der Gouverneur von Virginia, Mark Warner. In dem Bundesstaat verbrachten 15.000 Menschen auf der Flucht vor Überschwemmungen die Nacht in Notunterkünften.

In den Ferienorten an der Küste rissen die Wellen Holzhäuser und Piers davon. Geparkte Autos wurden weggespült. Mehrere Dörfer auf den vorgelagerten Inseln waren von der Außenwelt abgeschnitten. Ersten Schätzungen zufolge dürfte der Wirbelsturm einen Sachschaden von mehr als einer Milliarde Dollar (884 Mill. Euro) verursacht haben.

In Washington waren die Straßen übersät mit abgerissenen Ästen und entwurzelten Bäumen. Nur Taxis und Rettungswagen waren unterwegs. Flugzeuge, Busse und Bahnen standen still. Schulen und andere Einrichtungen blieben geschlossen. Rund 350.000 Bundesbeschäftigte blieben den zweiten Tag in Folge zu Hause. Der Washingtoner Bürgermeister Anthony Williams rief die Bürger auf, daheim zu bleiben: „Dies ist kein guter Zeitpunkt für Sightseeing.“

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