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Hurrikan "Frances" nimmt Kurs auf Florida

Nur knapp drei Wochen nach dem verheerenden Hurrikan „Charley“ droht Florida eine neue Unwetterkatastrophe. Der in der Karibik tobende Hurrikan „Frances“ nahm Kurs auf die US-Küste. Eine halbe Million Menschen müssen ihre Häuser verlassen.

Einwohnern wurde dringend geraten, ihre Fenster mit Schutzplatten zu sichern und sich mit dem Nötigsten einzudecken. „Charley“ hatte am Freitag, dem 13. August, die Westküste des Bundesstaates schwer verwüstet.

Gouverneur Jeb Bush verhängte den Ausnahmezustand und aktivierte damit die Nationalgarde. Er verzichtete wegen der Wetterlage auf Teilnahme am republikanischen Parteitag, wo sein Bruder, Präsident George W. Bush, am Donnerstag die Nominierung für eine zweite Amtszeit annehmen wollte. Er mahnte die Bevölkerung zur Ruhe. „Wir sind vorbereitet“, sagte Bush. In mehreren Bezirken wurden die Schulen für den Rest der Woche geschlossen. Dort sollen, falls nötig, Notunterkünfte eingerichtet werden.

Das Hurrikan-Zentrum in Miami ortete das Zentrum des Sturms am Donnerstag rund 135 Kilometer südöstlich der Bahamas. Auf den zu Großbritannien gehörenden Inseln Caicos und Turks wurden bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 125 Kilometern pro Stunde Bäume entwurzelt und Dächer abgedeckt. Das Zentrum warnte auf den Ferieninseln Eleuthera und Grand Bahama vor gefährlichen Flutwellen und Hochwasser mit vier Meter über dem normalen Wasserstand.

Wo genau der Hurrikan auf die US-Küste trifft, war am Donnerstag noch unklar. Selbst der nördlich von Florida gelegene Bundesstaat Georgia verhängte den Ausnahmezustand. Das Hurrikan-Zentrum rechnet mit ersten Ausläufern spätestens am Freitag. Der Hurrikan gehört zur Kategorie 4 einer fünfstufigen Skala und entwickelt Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Kilometern in der Stunde.

Urlauber können geplante Reisen in das Hurrikangebiet jetzt kostenlos stornieren. Darauf wies am Donnerstag die Deutsche Gesellschaft für Reiserecht hin. „Weil sich die Gefahr konkret verdichtet hat, reicht das jetzt als Grund für die kostenlose Stornierung aus“, sagte der Rechtsanwalt Rochus Strangfeld von der Gesellschaft in Berlin. Es müsse nicht erst zu Schäden am Urlaubsort kommen. Im Anschluss an den Sturm entscheiden aber die Umstände an Ort und Stelle, ob ein Urlaub kostenlos storniert werden kann.

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