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Hundstorfer dank Briefwähler doch noch Vierter

Hundstorfer überholte noch "Regierungskollegen" Khol
Hundstorfer überholte noch "Regierungskollegen" Khol
Die Briefwahlstimmen sind ausgezählt - und haben, wie erwartet, nichts an den ersten drei Plätzen geändert. Aber die fast 535.000 Briefwähler haben Rudolf Hundstorfer (SPÖ) zum vierten Platz vor ÖVP-Kandidaten Andreas Khol verholfen. Die Wahlbeteiligung stieg mit der Briefwahl von 60,0 am Sonntag auf 68,5 Prozent am Montag.


FPÖ-Kandidat Norbert Hofer bleibt klar Erster, sein Stimmenanteil reduzierte sich gegenüber dem Wahlabend (36,4) aber auf nunmehr 35,1 Prozent. Der Grüne Alexander Van der Bellen hielt mit nun 21,3 (Sonntag 20,4) Prozent klar den zweiten Platz und steht damit in der Stichwahl am 22. Mai. Knapp verpasst hat diese die parteiunabhängige Kandidatin Irmgard Griss. Auch sie profitierte mit nunmehr 18,9 Prozent gegenüber 18,5 im vorläufigen Ergebnis von der Briefwahl.

Dies tat auch Rudolf Hundstorfer, der statt 11,2 nun 11,3 Prozent der Stimmen hat – während ÖVP-Kandidat Andreas Khol einen leichten Rückgang von 11,2 auf 11,1 Prozent erlitt und somit nur mehr Fünfter ist. Dies ist recht ungewöhnlich, üblicherweise schneidet die ÖVP bei den Briefwählern besser ab als die SPÖ. Richard Lugner kam letztlich auf 2,3 (Sonntag 2,4) Prozent.

Der Zuspruch zur Briefwahl ist weiter gewachsen: 534.776 gültige Stimmen wurden auf diesem Weg abgegeben, das entspricht 12,5 Prozent der gültigen Stimmen insgesamt. Bei der Bundespräsidentenwahl 2010 – wo erstmals briefgewählt werden konnte – macht der Anteil nur 8,8 Prozent aus, auch bei der Nationalratswahl 2013 war er mit 11,4 noch etwas geringer.

Insgesamt nutzten am Sonntag 4.371.912 der 6,382.486 Österreicher über 16 Jahren ihr Wahlrecht, das ergab eine Beteiligung von 68,5 Prozent – doch wieder wesentlich mehr als die mageren 53,6 Prozent vor sechs Wahlen. Gültig waren 4.279.170 Stimmen.

Amtlich festgestellt und verlautbart wird das Endergebnis am 2. Mai mit der Sitzung der Bundeswahlbehörde. Sie schreibt auch die Stichwahl am 22. Mai aus. Ab 3. Mai können dann die Briefwahlstimmen für den zweiten Wahlgang abgegeben werden.

Die in der Hofburg-Wahl auf Platz 3 gelandete Griss wird indes eher keine Wahlempfehlung für die Stichwahl abgeben. Nach dem derzeitigen Meinungsstand in ihrem Team würde eine Empfehlung nicht zu einer solchen Wahlbewegung der Bürger passen – sondern eigentlich nur für eine Partei. “Ich glaube nicht, dass das der richtige Weg wäre”, sagte sie Montag im Ö1-Abendjournal. Wie es mit dieser Bewegung weitergehen soll, wird kommendes Wochenende beraten. Wobei Griss bezweifelt, ob die Gründung einer Partei der richtige Weg oder nicht “andere Formen” besser wären. Angebote etwa der NEOS auf politische Zusammenarbeit will sie sich “erst durch den Kopf gehen lassen”.

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