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Hunderte Taxis aufgebrochen

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Seit November 2004 wurden in der Brigittenau hunderte Taxis aufgebrochen. Die Beute pro Fahrzeug, hauptsächlich Wechselgeld, war gering, der Schaden groß.Jetzt wurden zwei mutmaßliche Täter festgenommen.

Es stellte sich heraus, dass es sich nicht um eine, sondern um zwei Serien handelte. Zwei Verdächtige, die unabhängig voneinander auf Beutezug gingen, wurden innerhalb weniger Tage festgenommen.

Beide Täter: junge Männer

Zunächst waren Ermittler des Kriminalkommissariats Nord erfolgreich: Mitte vergangener Woche nahmen sie einen jungen Mann fest, der schon vor einigen Jahren als Mitglied einer Jugendbande eine solche Serie von Autoeinbrüchen begangen hatte. Von den seit November angezeigten hunderten Fällen dürften aber nur einige Dutzend auf sein Konto gehen. Rund um den Brigittenauer Allerheiligenplatz fanden weitere Taxler ihre Fahrzeuge auch nach dieser Festnahme mit eingeschlagenen Scheiben vor.

Auf der Suche nach dem Täter lagen nicht nur Sicherheitswache und Kriminalpolizei, sondern auch die Chauffeure selbst auf der Lauer. Ein zweiter Verdächtiger wurde so nach nächtelangen Observierungen in der Nacht auf heute, Mittwoch, geschnappt: Ein Taxler beobachtete den 18-jährigen Arbeitslosen aus der Brigittenau und schlug Alarm, die Polizei nahm den flüchtenden Burschen fest. Seine Beute aus dieser Nacht – etwa ein Kilogramm Ein-Euro-Münzen – wurde unweit des Tatorts gefunden.

Der Verdächtige ist nach Angaben des Kriminalkommissariats Zentrum-Ost „voll geständig“. Er gebe zu, in rund 300 Taxis eingebrochen zu haben. Mit der Beute – Münzen und kleine Wertgegenstände – habe er seinen Lebensunterhalt bestritten. Pro Nacht habe er so 60 bis 100 Euro „verdient“. In beiden Fällen hatten die Verdächtigen zum Einschlagen der Scheiben so genannte Nothämmer verwendet, wie sie in den Wiener Straßen- und U-Bahnen zu finden sind.

Die Taxifahrer können aufatmen. In den vergangenen Wochen hatten viele Chauffeure schon zu Notmaßnahmen gegriffen: Sie montierten nach Arbeitsende die Taxischilder ab oder legten Schilder hinter die Windschutzscheibe mit Aufschriften wie „Wurde schon ausgeräumt“.

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