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Hunderte Homosexuelle lassen sich trauen

Der Streit um die so genannte Homo-Ehe zieht in den USA immer weitere Kreise. Hunderte Homosexuelle ließen sich am Mittwoch in Portland im US-Staat Oregon trauen.

Zuvor hatten die örtlichen Behörden erklärt, Trauscheine für lesbische und schwule Paare seien mit dem Recht des Staates vereinbar. In New York dagegen warteten am Donnerstagmorgen Dutzende gleichgeschlechtliche Paare vergeblich vor dem Standesamt.

Der Justizminister des Staates New York, Eliot Spitzer, erklärte die Ehe von Homosexuellen für gesetzeswidrig, und Bürgermeister Michael Bloomberg betonte, er wolle dem Gesetz Rechnung tragen. Die Standesbeamten waren deshalb angewiesen, solche Trauungen auf keinen Fall durchzuführen. Er persönlich würde eine Gesetzesänderung begrüßen, sagte Spitzer. Er müsse jedoch die gegenwärtige Rechtslage respektieren.

Die Entscheidung des regionalen Justizministers schwächte Beobachtern zufolge die Position des Bürgermeisters der Gemeinde New Paltz, Jason West, weiter. Der 26-jährige Politiker der Grünen Partei hatte seit vergangenem Freitag 25 gleichgeschlechtliche Paare getraut und musste sich dafür am Mittwoch vor Gericht verantworten. Ihm droht nunmehr eine Gefängnisstrafe.

In Oregon hatte vor Portland bereits der Bezirk Multnomah Trauungen von Homosexuellen zugelassen. Der Gouverneur des Staates stellte die Rechtmäßigkeit dieser Trauscheine allerdings in Frage. In San Francisco können sich Gleichgeschlechtliche seit Mitte Februar trauen lassen. Seitdem gaben sich mehr als 3.400 Paare das Ja-Wort. Die Entscheidung von Bürgermeister Gavin Newsom ist allerdings heftig umstritten. Der Oberste Gerichtshof von Kalifornien lehnte jedoch den Antrag des regionalen Justizministers Bill Lockyer ab, solche Eheschließungen zu verbieten.

Der Staat Massachusetts wird im Mai wahrscheinlich der erste in den USA, der die Homosexuellen-Ehe offiziell zulässt. Das dortige Oberste Gericht hatte ein Verbot der Trauung gleichgeschlechtlicher Paare für verfassungswidrig erklärt. US-Präsident George W. Bush setzt sich indessen für einen Verfassungszusatz zum Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen ein.

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