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Hundekampagne: Erste Kot-Bilanz leicht optimistisch

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Wiens Anti-Hundkotkampagne läuft seit knapp zwei Wochen - Zeit für eine erste Bilanz: 19.000 Wiener Mülleimer sind beklebt, Plakate wurden affichiert und bereits alle 1.500 Werbestecker in den Wiesen und Parks der Hauptstadt ausgebracht.

„Ich glaube schon, dass man erkennen kann, dass sich etwas wendet“, ortete Stadtgartenamtschef Rainer Weisgram im APA-Gespräch einen Wandel des Hundekot-Bewusstseins der Wiener.

Wobei der oberste Stadtgärtner noch nicht sagen konnte, ob jetzt wirklich weniger Trümmerl liegen bleiben. Zumindest die Wiesenstecker, die einen putzigen Jack-Russel-Terrier mit Warnschild im Maul zeigen, würden sich großer Beliebtheit erfreuen. So verschwänden manche als Souvenir, viele würden an als sinnvoller erachtete Standorte umgesteckt, so Weisgram. Allerdings würden diese von den Stadtgärtnern bei Gelegenheit wieder entfernt. Jedenfalls erhalte man derzeit „wahnsinnig viele Anrufe“ mit Anfragen zur Kampagne.

„Wir haben einen Ball ins Rollen gebracht“, freute sich Weisgram. Auch in Sachen Hundesackerl-Automaten sei man auf einem guten Weg. Deren Zahl sei im vergangenen halben Jahr von gut 300 auf deutlich mehr als 400 erhöht worden.

Allerdings musste nun ein neues Modell eingeführt werden. Früher habe man beliebig viele Gratis-Sackerl entnehmen können, weshalb die Automaten in kürzester Zeit leer gewesen seien. Offensichtlich hat nicht jeder den Kampfslogan „Nimm ein Sackerl für mein Gackerl“ wörtlich genommen, sondern die Kotsäcke auch für andere Zwecke verwendet. „Sie scheinen sich sehr gut zum Einfrieren zu eignen“, so Weisgram. Deshalb habe man auf Einzelsackausgabe umgestellt.

Auch die Wiesenstecker bleiben ganzjährig im Freien. Man habe sie wetterfest gebaut und mit UV-Schutz versehen, so ein Sprecher von Umweltstadträtin Ulli Sima (S). Mit offiziellen Zahlen könne man noch nicht dienen, jedoch scheine im positiven Sinne der soziale Druck auf Halter zu steigen, Hundekot zu entfernen. Grundsätzlich erwarte man von der Kampagne aber keine schnellen Erfolge, sondern setze auf die Langfristwirkung.

In Zurückhaltung übte sich auch die Sprecherin der Bürgerinitiative gegen den Kot, Petra Jens, die die Stadt zur laufenden Kampagne gezwungen hatte, indem sie 157.631 Stimmen für eine Petition sammelte. „Wir beobachten das“, warnte sie aber. Für einen Anfang sei die Maßnahme okay und sie erwarte eine genaue Evaluierung. Und deshalb wolle sie nun keine Stellungnahme abgeben.

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