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Hunde als Kindertherapeuten

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Der „beste Freund des Menschen“ ist laut einer aktuellen Wiener Studie der ideale Therapeut für verhaltensauffällige Kinder.

Eine Untersuchung in einem Sonderpädagogischen Zentrum hat gezeigt, dass tiergestützte Therapie mit Hunden hilft, Aggressionen abzubauen und Vertrauen zu stärken. „Hunde fördern die soziale Interaktion, das Einfühlungsvermögen und das Übernehmen von Verantwortung“, erklärte Studienautorin Helga Widder von „Tiere als Therapie“ am Dienstagabend bei einem Tierliebhaber-Stelldichein der Initiative „Pro Hund“ mit frisch-schamponierten Vierbeinern und ihren prominenten Besitzern.

Die Untersuchung nahm zwei Gruppen von Kindern unter die Lupe – eine arbeitete mit Hunden, die andere ohne. In der Tiergruppe fühlten sich 100 Prozent der Kinder von ihren Betreuern akzeptiert – in der Vergleichsgruppe nur 63 Prozent. Keines der Kids, die mit Hunden betreut wurden, zeigte Aggressionen, ein Viertel jener ohne Vierbeiner-Kontakt sei unfreundlich bis aggressiv gewesen, sagte Widder. Gerade benachteiligte Menschen profitieren von den Tieren, meinte die stellvertretende Obfrau des Vereins.

Die Mensch-Tier-Beziehung soll ab Wintersemester 2007/2008 auf der Veterinärmedizinischen Universität in Wien übrigens akademisch untersucht werden. Hierfür soll ein eigener Studiengang eingerichtet werden, kündigte Universitätsprofessor und Obmann von „Tiere als Therapie“, Josef Leibetseder, an.

„Pro Hund“-Gründungsmitglied und Tierarzt Michael Antolini wurde nicht müde zu betonen, dass die Vierbeiner nicht nur ein „kotendes Problem“ seien. „Haben Sie Freude an ihren Tieren und keine Angst vor Hetzkampagnen“, so sein Appell. Der Tierarzt präsentierte am Abend in seiner Praxis eine Karikatur des 2003 verstorbenen Künstlers Erich Sokol, die man nun als „Zeichen des positiven Miteinanders“ von Hundefreunden und Gegnern für die Zwecke der Plattform verwenden will.

„Auf den Hund gekommen“ waren am Dienstagabend unter anderem Senta Wengraf, Melanie Holliday, Karl Hohenlohe, Barbara Schimanko und Thomas Schäfer-Elmayer, die größtenteils in Begleitung ihrer Lieblinge erschienen. „Hunde sind Labsal für die Seele“, meinte etwa der Etikette-Spezialist. Und setzte hinzu – nachdem er festgestellt hatte, dass sich seine Ehefrau nicht bei der Veranstaltung befand: „Es gibt niemanden, der einen so liebt wie ein Hund.“

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