Jede Minute kann ein Einsatz bevorstehen, das weiß man in diesen Tagen nie so genau. Flugangst dürfen weder Hund noch Herrchen in diesem Job haben – bei jedem Lawineneinsatz mit Verschütteten wird so schnell wie möglich ein Suchhund mit Hundeführer per Hubschrauber zum Unglücksort geflogen, jede Sekunde zählt. Was für die Bergretter und Einsatzkräfte professioneller Ernst ist, empfinden die Hunde als spielerische Aufgabe. Verspieltheit ist eine wichtige Eigenschaft der Lawinenhunde, Hütehunde eignen sich besonders gut für diese Tätigkeit, so Christian Wolf.
Seit dem vergangenen Jahr ist der Lecher neuer Leiter der Vorarlberger Lawinenhundestaffel. Wolf und sein dreijähriger Groenendale-Mischling Ro y sind ein eingespieltes Team. Hund und Mensch arbeiten bei einem Einsatz perfekt zusammen, der Hund wird ja auch bereits im Welpenalter zum Lawinenhund geformt und lebt mit seinem Hundeführer in einem Haushalt , schildert Wolf, der hauptberuflich im Bereich Holztransporte arbeitet.
Der 41-Jährige ist bereits seit 13 Jahren bei der Bergrettung, bei einer Lawinenhundeübung diente er als Suchobjekt im Schnee und kam so auf den Hund . Ein Kollege fragte ihn, ob er nicht auch Hundeführer werden wolle, Wolf stimmte zu.
Seit drei Jahren lebt Roy bei Christian Wolf und seiner Frau in Lech. Ein normaler Familienhund mit einem nicht ganz normalen Nebenjob . Denn nicht nur der Hundeführer muss sich ständig fortbilden, auch die Vierbeiner sind oft auf Schulung. Die alljährliche Ausbildungswoche auf der Faschina gehört zum Pflichtprogramm.
Christian Wolf ist nicht nur in heimischen Gefilden unterwegs, als Mitglied der SARUVTruppe war er bereits auf mehreren Auslandseinsätzen, unter anderem bei Erdbeben in der Türkei.
Auch im Sommer gibt es übrigens keine Pause für das Team, bei normalen Vermisstensuchaktionen können auch Lawinenhunde eingesetzt werden. Schließlich kommt es letztlich immer auf den richtigen Riecher an.
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