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Hugo Simon ohne E.T. beim Fest der Pferde

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Der sportliche Höhepunkt ist auch beim 19. „Fest der Pferde“ vom Donnerstag bis Montag in der Wiener Stadthalle der Grand-Prix, der ab heuer von Mercedes gesponsert wird. Doch das sentimentale Highlight wird etwa eine Stunde vorher erfolgen.

Das mit 3,2 Mio. Euro Preisgeld erfolgreichste Springpferd der Welt, der „außerirdische“ E.T., sowie der ebenfalls weltbekannte Apricot, beide aus dem Stall von Hugo Simon, werden in die „Pension“ verabschiedet. Simon denkt mit 62 Jahren entgegen früherer Ankündigungen immer noch nicht ans Ausgedinge.

Reiten aus Spaß?

Eigentlich wollte der Routinier gemeinsam mit E.T. in Pension gehen, das hatte er zumindest vor einiger Zeit in Wien angekündigt. „Das ist noch nicht der Fall, ich werde noch einige Zeit weiter reiten, so lange ich eben Spaß habe“, benützte Simon gegenüber der APA am Montag altgewohnte Floskeln. Doch der „Spaߓ allein ist es wohl nicht. Mit dem neunjährigen Hengst Conquest of Paradiso hat er zuletzt schon erste Siege gefeiert und auch der gleich alte Wallach Life-Fire scheint recht stark. Mit diesen beiden kommt Simon nach Wien.

Und mit dem erst sechsjährigen Caldato baut er einen absoluten „Kracher“ auf. Ob er sogar in die großen „Hufstapfen“ eines E.T. steigen könnte? „Ja, dass kann man so sagen“, bestätigte Simon. E.T. ist übrigens nun Eigentum seiner langjährigen Pflegerin, Margit Herzau. Simon hat es ihr geschenkt, weil sie das Pferd so liebt.

Hugo Simon als ältester aktiver Springreiter

Wenn Simon so weiter macht, dann könnte der 62-jährige bald der älteste aktive Springreiter überhaupt im Spitzensport werden. Der legendäre Kevin Bacon, der 1986 als erster Reiter den Grand Prix in Wien gewonnen hatte, war bis 65 Jahre aktiv. „Ach, das ist doch nicht mein Ziel“, weist Simon, der nach einer überstandenen Schulterverletzung wieder ganz der Alte ist, jeden Vergleich von sich. E.T. und Apricot werden übrigens nur noch bei der Verabschiedung selbst als „Geehrte“ zu sehen sein, also nicht mehr zum Einsatz kommen.

Neben dem Weltcup-Turnier in Verona muss Wien heuer auch mit Hannover konkurrieren. „Das tut uns schon ein bisserl weh“, meinte auch Veranstalter Peter Nidetzky. Mit dem Aachen-Sieger Markus Fuchs und Beat Mändli erwartet er zwei Schweizer in den vorderen Rängen im Kampf um den C-Klasse-Mercedes. Aber auch die Deutschen mit Helena Weinberg und Vorjahressieger Franke Sloothaak werden im Kampf um den Sieg am Montag ein Wörtchen mitreden.

Nicht nach Wien kommt der ursprünglich eingeplante Einzel-Olympiasieger Cian O’Connor (IRL) sowie Team-Olympiasieger Ludger Beerbaum, deren Medaillen wegen Doping-Verdacht noch aberkannt werden könnten. Neben Hugo Simon sind aus dem Aufgebot der Gastgeber vor allem Gerfried Puck, Sabine Seeburger, Anton Martin Bauer und auch Thomas Frühmann zu erwähnen, die mit starken Pferden nach Wien kommen. Überhaupt haben sehr viele Österreicher genannt. „Mit 134 Sprungpferden werden wir ein Zeitproblem mit dem Ablauf haben“, weiß der langjährige Springreit-Referent.

Andalusische Reitschule als Leckerbissen für Fans

Das Dressur-Programm wurde im Vergleich zu den beiden Vorjahren wieder reduziert, weil einfach nur die Musik-Kür gut beim Publikum angekommen ist. „Ein kompletter Dressur-Grand-Prix, der Stunden lang dauert, ist einfach zu langweilig“, so Nidetzky. Dafür ist die „Real Escuela Andaluza del Arte Ecuestre“, die weltberühmte andalusische Reitschule, ein absoluter Leckerbissen für Reitsportfans. Nach neun Jahren Pause ist es gelungen, diesen Showact wieder nach Wien zu holen. „Von der Perfektion her ist diese Schule unerreicht“, so Nidetzky. Allein die Verpflichtung der andalusischen Pferde verschlang 200.000 der insgesamt 1,5 Millionen Euro Budget.

Im Vorfeld des Fests der Pferde denkt Nidetzky auch schon an 2005, wenn zum 20. Mal Spitzensport und Show in Wien kombiniert werden. Ob es dann Zeit für einen Abschied wäre? Nidetzky: „Es wäre ein guter Zeitpunkt.“

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