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Hubert Nagel: "Es gibt definitiv keine Rückkehr als Präsident"

Präsident Hubert Nagel ist nicht mehr Austria-Präsident
Präsident Hubert Nagel ist nicht mehr Austria-Präsident ©VOL.AT/Hartinger
Lustenau - Hubert Nagel weist Spekulationen um Comeback als Austria-Präsident zurück.
Jahreshauptversammlung Austria Lustenau
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Nagel tritt als Austria-Präsident zurück

Von Thomas Knobel (VN)

Nach der chaotischen und abgebrochenen Jahreshauptversammlung vor drei Tagen herrscht nicht nur bei der Lustenauer Austria ein großer Schockzustand, auch die Vorarlberger Fußballfamilie ist über den Paukenschlag zutiefst betroffen. Die nächsten Tage in der 105-jährigen Vereinsgeschichte der Grün-Weißen werden die mit Abstand schwierigsten sein. „Es gibt definitiv keine Rückkehr mehr als Präsident. Ich bin durch die Vordertür gegangen und habe die Wahl gewonnen, aber moralisch war es eine Niederlage für mich. Ich hätte so gerne weitergemacht, aber unter solchen Voraussetzungen ist dies nicht möglich. Jetzt haben meine Nachfolger das, was sie eigentlich wollten“, findet Nagel gegenüber den „VN“ klare Worte.

Dennoch: „Ich habe keine Lust, der Austria in irgendeiner Form zu schaden. Drei Jahrzehnte habe ich alles der Austria untergeordnet und sie von der Landesliga in den Profifußball geführt“, sagt der längstdienende Boss der Lustenauer Austria, Hubert Nagel. Für die Nachfolger des 67-jährigen Urgesteins wird es schwierig sein, die Austria in dieser Form mit einem Budget von drei Millionen Euro im Profifußball zu halten. In erster Linie geht es in den nächsten Tagen bei der Austria darum, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Da müssen Fragen beantwortet werden, wie und vor allem wer den Traditionsklub bis zur außerordentlichen Jahreshauptversammlung weiterführen kann.

Dr. Hubert Hämmerle prüft laut den Vereinsstatuten die interimistische Führung des Klubs. Mit so einer äußerst schwierigen Lage hat niemand gerechnet. Unterdessen hofft Hubert Nagel, dass bereits in zwei Wochen die außerordentliche Jahreshauptversammlung über die Bühne gehen wird, damit unter der Ära Nagel endlich der Schlussstrich gezogen werden kann. „Meine Nachfolger haben mich wenige Tage vor der Versammlung sogar bedroht, wenn ich gewisse Dinge nicht durchlasse“, so Nagel.

Neues Quintett

„Wir brauchen bei der Austria eine Erneuerung. Aber wir müssen schauen, wann der richtige Zeitpunkt ist. Viele Austrianer haben den Glauben verloren, dass der Profiklub seine Ziele auch erreichen kann. Es braucht eine neue Struktur und neue Impulse“, so Lustenaus Sportgemeinderat Bernd Bösch, der als potenzieller Nachfolger von Hubert Nagel gehandelt wird. In den letzten Jahren sah man Bösch immer mit zwei Gesichtern. Zum einen als stolzen Austrianer und auch seitens der Gemeinde. Aber zuletzt ist auch Bösch als besorgter Fan zu den Heimspielen gegangen. Neben Bernd Bösch wollen auch der frühere Vizepräsident Stephan Muxel, Florian Matt, Christof Wirnsperger und Alen Bauwens vom Hauptsponsor Planet Pure etwas Neues bewegen. Eigentlich war die Übernahme erst für Sommer 2019 vorgesehen, jetzt kommt die Übergabe wohl früher als erwartet.

Die letzte Saison hat die Lustenauer Austria mit einem Plus von knapp 160.000 Euro abgeschlossen, das Budget betrug fast drei Millionen Euro. Für diese Saison schaut es nicht besser aus, Rückgang der Sponsoren- und Zuschauereinnahmen und auch noch kein TV-Geld.

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