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Hätte Natascha Kampusch viel eher befreit werden können?

Als "schwere Bombe" beurteilte Natascha Kampuschs Anwalt Gerald Ganzger die frühen Hinweise auf Wolfgang Priklopil, den Entführer der heute 19-Jährigen, denen laut dem vor kurzem abgesetzten Leiter des Bundeskriminalamts, Herwig Haidinger, nicht nachgegangen worden sein soll.

Habe es tatsächlich direkte Anhaltspunkte gegeben, die auf den Kidnapper gedeutet hätten, wäre dies “atemberaubend”. Welche rechtlichen Schritte dies nach sich ziehen könnte, wusste der Anwalt am Dienstagnachmittag noch nicht.

Laut Haidinger gab es zwei Hinweise, die möglicherweise zu einer wesentlich schnelleren Klärung der Entführung führen hätten können, die aber nicht verfolgt worden sein sollen. Demnach gab es bereits am 14. April 1998 eine Anzeige eines Hundeführers der Wiener Polizei mit einem detaillierte Hinweise auf Wolfgang Priklopil in Strasshof-Nord. Natascha Kampusch wurde nur wenige Wochen zuvor – am 2. März 1998 – entführt und blieb achteinhalb Jahre in der Gefangenschaft des Mannes.

“Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nur sagen, dass wir dem nachgehen werden”, sagte Ganzger zu APA. Wäre dies tatsächlich so, habe das seiner Mandantin wichtige Jahre gekostet. “Man muss mal schauen, was ist der Sachverhalt”, meinte er. Demnach werde er natürlich zunächst einmal mit Natascha Kampusch sprechen und die Akten einsehen, dabei sei auch wichtig, was für eine Anzeige es gegeben haben und wo genau diese versickert sei.

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