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Hoyzer bestätigt seine Schuld

Der angeklagte ehemalige deutsche Schiedsrichter Robert Hoyzer hat im Prozess um manipulierte Wetten und Fußballspiele gleich zu Beginn seiner Aussage seine Schuld "im Wesentlichen" bestätigt.

Er bestritt aber, selbst die Initiative ergriffen zu haben. Bis auf Kleinigkeiten sei alles richtig, sagte der 26-Jährige am vierten Prozesstag zur Anklageschrift der Staatsanwaltschaft.

Hoyzer wird beschuldigt, in elf Fällen an Spiel-Manipulationen im deutschen Fußball beteiligt gewesen zu sein. Zuvor hatte Richterin Gerti Kramer am Mittwoch die Befragung und die schriftlichen Einlassungen der ebenfalls angeklagten kroatischen Brüder Sapina abgeschlossen.

In der mit Spannung erwarteten Aussage vor dem Landgericht Berlin wies Hoyzer klar darauf hin, dass Ante Sapina, der als Hauptbeschuldigter wegen „gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs“ gilt, den Kontakt zu ihm bewusst für seine Zwecke hergestellt habe. Dagegen hatte Sapina ausgesagt, Hoyzer habe sich ihm angeboten. Über Tomislav Cirko, Cousin der Sapinas und Geschäftsführer des Cafe King, sei im März 2004 das Kennenlernen gelaufen, berichtete Hoyzer.

Der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) bereits ausgeschlossene und auf Lebenszeit gesperrte Schiedsrichter schilderte jedes Detail vom ersten Kontakt mit den Brüdern Sapina. So habe sich Ante über die DFB -Homepage „mein Profil aufgerufen“. Er sei damals jung, vielleicht naiv und unbedarft gewesen. Hoyzers Ausführungen über seine Manipulations-Beteiligung werden mehrere Prozesstage in Anspruch nehmen.

„Wett-Pate“ Ante Sapina entschuldigte sich am Ende seiner Ausführungen mit tränenerstickter Stimme bei allen Angeklagten des Prozesses. Sapina richtete seine Entschuldigung u.a. an seine Familie, alle verdächtigten Spieler, Schiedsrichter und Freunde sowie den gesamten deutschen Fußball.

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