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"Housing-First"-Projekt soll Obdachlosigkeit bekämpfen

Bis zu 300.000 Menschen sind in ihrem Leben von Obdachlosigkeit betroffen.
Bis zu 300.000 Menschen sind in ihrem Leben von Obdachlosigkeit betroffen. ©APA/ROLAND SCHLAGER (Symbolbild)
Mögliche Ursachen für Obdachlosigkeit sind Armut, Lebenskrisen, steigende Kosten oder das Ende eines befristeten Mietvertrags. Eine neue Initiative namens "Housing First" setzt dabei nicht auf vorübergehende Lösungen, sondern auf die Bereitstellung einer eigenen Wohnung.

Etwa 1.000 Menschen in Österreich sollen im Rahmen dieses Projekts eine Mietwohnung erhalten. Das Sozialministerium fördert die Initiative der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO) mit 6,6 Mio. Euro.

40.000 Menschen in Österreich derzeit von Obdachlosigkeit betroffen

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) betonte bei der Präsentation am Montag, dass "ohne Wohnung alles nichts ist". In Österreich sind bis zu 300.000 Menschen im Laufe ihres Lebens von Obdachlosigkeit betroffen. Das kann bedeuten, dass sie bei Freunden unterkommen müssen oder "Couchsurfing" betreiben, erklärte der Minister. Elisabeth Hammer, Obfrau der BAWO, schätzt, dass derzeit bis zu 40.000 obdachlose Menschen in Österreich leben.

Ein Modell, das bereits international erfolgreich angewendet wird, soll den Betroffenen bis September 2024 helfen. Menschen ohne festen Wohnsitz sollen so schnell wie möglich mit einer eigenen Wohnung versorgt werden, ohne den Umweg über Notunterkünfte nehmen zu müssen. Das Projekt "housing first österreich - zuhause ankommen" wird in Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Bauvereinigungen und Sozialorganisationen umgesetzt.

"Housing-First"-Projekt will über 500 Wohnungen vergeben

Sieben Bundesländer sind beteiligt, wobei Tirol und Vorarlberg zumindest am Wissensaustausch teilnehmen. Dort gibt es teilweise eigene Modelle. Insgesamt sollen innerhalb eines Jahres 512 Wohnungen vergeben werden. Der Fokus liegt dabei vor allem auf Familien und Frauen mit Kindern, so Hammer.

Die Vergabe der Wohnungen erfolgt nach Dringlichkeit, wobei die Verträge unbefristet sind. Die laufende Miete wird nicht finanziert, jedoch werden beispielsweise Finanzierungsbeiträge oder die Kaution übernommen. Gerade für von Armut betroffene Menschen sind diese Kosten oft nicht bezahlbar, betonte Klaus Baringer, Obmann des Verbands gemeinnütziger Baugenehmigungen (GBV).

(APA/Red)

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