Hotline für Psychiatrie-Opfer eingerichtet
Die Nummer 01-40409-70970 ist ab Mittwoch, 11. April, aktiv. Sie kann an Wochentagen von 8.00 bis 16.00 Uhr gewählt werden. Auch via E-Mail ist eine Kontaktaufnahme möglich, die Adresse lautet “servicemail@wienkav.at“. Die jeweiligen Fälle werden vom KAV aufgenommen. Falls möglich, werde sofort reagiert, hieß es. Auch eine Übermittlung an eine in der Gründung befindliche Expertengruppe ist möglich.
Experten treten zur Psychiatrie zusammen
Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (S) betont, dass diese Expertenkommission bereits im Sommer zusammentreten wird. Sie soll die Geschichte der Wiener Psychiatrie und vor allem die dunklen Flecken in ebenjender aufarbeiten und erforschen.
Die historischen Behandlungsmethoden werden seit einiger Zeit in einem neuen Licht betrachtet – und zum Teil heftig kritisiert. Zuletzt hatte etwa der Verein Selbstbestimmt Leben Österreich (SLIO) auf Berichte verwiesen, wonach der verstorbene Kinderarzt Andreas Rett bis in die 1980er Jahren behinderten Menschen das Medikament Epiphysan zur Triebdämpfung verabreicht haben.Er war auch ein Befürworter der Sterilisation behinderter Frauen und ein Gegner der Integration an den Schulen. Rett war in Wien an der Psychiatrie des berüchtigten Neurologischen Krankenhauses am Rosenhügel tätig.