BREGENZ. (VN) Alexander Fritsch und Holger Sigmund haben gemeinsam einen Bestseller geschrieben. Ihr Ratgeber ist für viele Hoteliers Pflichtlektüre, alle anderen profitieren indirekt. Nämlich dann, wenn sich die Hotelbesitzer- und Manager zu Herzen nehmen, was die Tourismusberater aus Bregenz ihnen empfehlen.
„Hotelbewertungen richtig nutzen” heißt das Buch, das 2013 auf den Markt gekommen ist. Es enthält die Erfahrungen, die die beiden in den vergangenen Jahren gemacht haben. Fritsch und Sigmund helfen bei Seminaren der Hotelwirtschaft aus den Bewertungen, die ihre Häuser und Zimmer, ihr Service und ihre Logistik, ihre Küche und ihr Personal von den Gästen erhalten, das Beste herauszuholen. Denn: „Die Aussagen der Gäste helfen ganz konkret, sich optimal aufzustellen”, so Alexander Fritsch. Die Furcht vor schlechten Wertungen sei nicht das richtige Mittel, sich mit dieser neuen, direkten Form der Kommunikation produktiv auseinanderzusetzen.
Das fand auch der Partner der Bregenzer Firma in diesem Segment, eines der größten Hotelbewertungsportale am internationalen Parkett, HolidayCheck.de. Die HolidayCheck AG betreibt das größte deutschsprachige Meinungsportal für Reise und Urlaub im Internet. Der Sitz des Unternehmens ist Bottighofen, am Schweizer Bodenseeufer. Zum Team zählen derzeit mehr als 250 Mitarbeiter.
Rund 150.000 mal wird täglich der Rat des Portals gesucht, erzählt Georg Ziegler, der über die Motivation berichtet, die Holidaycheck hatte, als sie zum ersten Mal mit Fritsch und Sigmund über die Zusammenarbeit nachdachten. „Wir wollen, dass für unsere Benutzer und die Hotelerie ein Nutzen durch unser Angebot haben.” Und da seien die Bregenzer mit ihrem Angebot genau die richtigen Partner. Gekannt hat man sich schon früher von verschiedenen Branchenveranstaltungen. Und der dabei gewonnene gute Eindruck hat sich für beide Seiten bestätigt.
Pilotprojekt in Vorarlberg
Mit einem Pilotprojekt in Vorarlberg wurde die Seminarreihe für die Hotelerie in Vorarlberg gestartet. Die Tipps wurden begierig aufgenommen und umgesetzt. Ein gutes Beispiel dafür: Die Sonne in Mellau hat gerade die Auszeichnung „Holiday-Check Award 2014″ erhalten, so die Berater, die inzwischen weltweit ihr Know-how weitergeben. „Auf den Malediven sind 70 Personen zu unserem Seminar gekommen”, schildert Fritsch einen besonders exotischen Vortragsort. Aber die beiden und weitere freie Mitarbeiter sind inzwischen von Dubai bis Phuket und natürlich auch in unseren Breitengraden unterwegs, um den geplanten Urlaub zu einer „win-win-win-Situation für Portal, Gäste und die Hotel zu machen.
Ein spürbarer Erfolg der gemeinsamen Tätigkeit von HolidayCheck und Tourismuspartner ist, dass Berührungsängste abgebaut wurden, die Hoteliers die Ratschläge wahrnehmen und Gäste vor Enttäuschungen besser geschützt sind. „Dazu gehört auch, dass man erfährt, ob das ausgesuchte Haus eher ein Familienhotel ist oder nicht, ob Feinschmecker richtig sind, oder ob die Wellnesslandschaft auch Genussprofis zufriedenstellt. „Umso mehr man über ein Hotel weiß, umso weniger unzufriedene Gäste gibt es”, sind sich Kunde und Berater sicher. Und übrigens: Die Beratung durch die Tourismuspartner nützt auch den anderen Reiseportalen.
»Mag. (FH) Alexander Fritsch seit 13 Jahren als Tourismusberater selbständig , Dozent für eTourism an der Hochschule Chur (HTW)
Selbständiger Tourismusberater seit 2000 (» i-con) , Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter der Servus Tourismuspartner GmbH
» Dipl.-Betriebsw. (BA) Holger Sigmund, zwölf Jahre Praxis-Erfahrung im Tourismus (Reiseveranstalter, Destination, Bergbahn, Incomingagentur) , Dozent für Tourismuslehre und Destinationsmanagement an der » DHBW in Ravensburg, •Selbstständig seit 2004, Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter der Servus Tourismuspartner GmbH
www.tourismuspartner.cc
Neue Offenheit der Gäste
BEWERTUNGSPORTALE. Mit Schummeln geht heute gar nichts mehr. Geschönte Bilder im Internet, falsche Beschreibungen der Lage oder der Leistungen. Wenn was nicht passt, dann wissen das schon binnen kürzester Zeit alle Interessenten. Mit der „neuen Offenheit” durch Bewertungspotenziale mussten Reiseveranstalter und Hotelbetriebe erst umgehen lernen. Und viele können es bis heute nicht. Dank Beratungsunternehmen wie Tourismuspartner wissen aber immer mehr Hoteliers damit umzugehen. Laut Tourismuspartner und Brancheninsidern wird mit den Bewertungen wenig manipuliert. Die Angst mancher Gäste doch noch „gefälschten” Bewertungen aufzusitzen, ist nicht berechtigt. Berechtigt und richtig ist aber für Hotelbetriebe, die Gästemeinung ernst zu nehmen, denn damit kann das Angebot optimal ausgerichtet werden.