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Hörl: Skitickets "günstiger als zwei Liegestühle an der Adria"

Hörl: Preise seien an Inflationsrate angepasst, aber seiner Meinung nach fair.
Hörl: Preise seien an Inflationsrate angepasst, aber seiner Meinung nach fair. ©Canva, APA
Der Tiroler Wirtschaftsbund- und Seilbahnen-Chef Abg. Franz Hörl (ÖVP) verteidigt die Erhöhung der Liftkartenpreise.

Seilbahn-Sprecher Franz Hörl ist auch außerhalb Tirols bekannt dafür, sich selten ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Im Ö1-Morgenjournal nimmt er Stellung zu den erhöhten Preisen für Skikarten in diesem Winter. Eine Tageskarte in der Zillertaler Arena koste 65 Euro, dafür werden 150 Pistenkilometer geboten. Der Preis sei um acht bis neun Prozent erhöht worden. Das entspreche der Inflationsrate und sei seiner Meinung nach fair, zudem immer noch wesentlich billiger als in der Schweiz oder in anderen Ländern, so Hörl. Laut dem Seilbahn-Sprecher gebe es in Tirol und im ganzen Westen vergünstige Familienkarten und es sei damit möglich, mit einer Familien-Saisonskarte um 25 bis 28 Euro einen ganzen Tag lang Ski zu fahren: "Das ist sogar günstiger, als sich zwei Liegestühle an der Adria zu mieten."

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67 Euro für Tageskarte in St. Anton

Im Skigebiet St. Anton im Tiroler Oberland - dem größten zusammenhängenden Wintersportgebiet Österreichs - werden die Ticketpreise im heurigen Winter überdurchschnittlich anziehen. Eine Tageskarte wird um rund 10 Prozent teurer sein, der Preis wird von 61 Euro auf 67 Euro steigen, hieß es seitens der Arlberger Bergbahnen auf APA-Anfrage. Wo wie viel Energie eingespart wird, war jedoch "zum jetzigen Zeitpunkt" noch unklar. Man werde aber "natürlich Energiesparmaßnahmen umsetzen". Die Nachfrage nach Skiurlaub sei aber trotz steigender Liftkartenpreise vorhanden.

Vorschläge für Energiesparmaßnahmen

Die Branche habe dem Ministerium bezüglich Energiesparmaßnahmen "mehrere seriöse Vorschläge vorgelegt", sagte Hörl. Nun erwarte er sich vom Ministerium, dass dieses "sagt, was sie wollen". Die meisten Skigebiete operierten aber ohnehin schon "sehr effizient". "Es ist natürlich schwer, Maßnahmen zu treffen, die sich nicht auf Komfort und Freizeiterlebnis der Gäste niederschlagen", räumte Hörl ein. Er nannte einige Beispiele: Weniger Stationsbeleuchtung, keine Sitzheizungen mehr oder aber Einschränkungen beim Nachtskilauf, wobei es dort einige Skigebiete wie etwa die "Bergeralm" im Tiroler Wipptal gäbe, die einen Großteil ihres Umsatzes mit Nachtskilauf generierten. "Es muss zwischen den Betrieben differenziert werden", unterstrich der Seilbahnensprecher. Außerdem würden ja auch Fußballstadien, wie etwa das Innsbrucker Tivoli und das Rapidstadion "weiterhin lustig beleuchtet".

Generell wünsche er sich "Gleichbehandlung mit der Industrie und anderen großen Energieabnehmern". "Darauf bestehe ich auch", mahnte der ÖVP-Politiker ein. Gleichzeitig sagte Hörl, dass der Energieverbrauch des heimischen Tourismus überschätzt werde. Beherbergung, Gastronomie und Seilbahnen kämen laut Erhebungen des Umweltbundesamtes auf einen Anteil von lediglich rund 1,55 Prozent am österreichischen Gesamtenergieverbrauch. Der Wintertourismus alleine komme auf nur rund 0,9 Prozent des gesamten Verbrauches.

Skiurlaub: Große Nachfrage

Der teurere Skiurlaub dürfte der Nachfrage jedoch keinen Abbruch tun: "Die Menschen haben weiterhin Lust auf Winterurlaub in den Bergen und die Nachfrage ist in den Tiroler Regionen vorhanden", sagte Karin Sailer der APA. Urlaub werde "als Möglichkeit gesehen, sich eine Auszeit von den aktuellen Krisen zu nehmen". Allerdings würden viele Menschen "sicher noch abwarten, wie sich die Situation entwickelt", kurzfristige Buchungen seien die Folge.

Beim Winterurlaub sei jedoch nicht nur der Preis ausschlaggebend, da er ein "Lifestyleprodukt" sei. "Zudem gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten, je nach Budget - von der kleinen Pension über die Ferienwohnung bis zum Hotel. Da sollte für jede und jeden ein geeignetes Angebot dabei sein", meinte Sailer.

(VOL.AT, APA)

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