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"Hopp Schwyz" bei der WM 2006

Die Schweiz ist erstmals seit 1994 wieder bei einer Fußball-WM dabei. Die Eidgenossen verloren zwar am Mittwoch im Playoff-Rückspiel gegen die Türkei, lösten aber dank der Auswärtstorregel das Ticket für Deutschland.

Schweiz nach Thriller dank Auswärtstorregel bei der WM
Die Schweiz ist erstmals seit 1994 wieder bei einer Fußball-WM dabei. Die Eidgenossen verloren zwar am Mittwoch im Playoff-Rückspiel in Istanbul gegen die Türkei 2:4, lösten aber dank des 2:0-Heimsieges in Bern auf Grund der Auswärtstorregel das Ticket für Deutschland. Der WM-Dritte von 2002 versäumt hingegen nach der EURO 2004 das zweite Großereignis in Folge. Die Schweizer erwischten einen optimalen Start. Nach einem Handspiel von Alpay nach wenigen Sekunden verwandelte Frei den Elfmeter zum wichtigen Auswärtstor für die Elf von Teamchef Köbi Kuhn. Die Türken drehten dann zwar das Spiel zum Zwischenstand von 3:1 (52. Minute). Damit hatten sie aber ihr Pulver verschossen. Zwar blieben die Gastgeber tonangebend, zwingende Chancen schauten aber nicht mehr heraus, während Österreichs EM-Partner 2008 wieder Aufwind bekamen. In der 84. Minute erlöste Streller seine Kameraden mit dem 2:3, der vierte Treffer für die Türken kam zu spät.

Nach dem Schlusspfiff ließen die türkischen Fans ihren Frust freien Lauf und schleuderten Gegenstände Richtung Schweizer Kicker, die sofort in den Spielertunnel liefen. Auch im Kabinengang kam es zu Tumulten. Laut ersten Angaben wurden Spieler und Tormann-Trainer Erich Burgener beim Verlassen des Spielfeldes in Istanbul von Fans mit Wurfgegenständen attackiert. In den Katakomben des Stadions, zu denen die Fans keinen Zutritt hatten, wurden die Schweizer dann von türkischen Spielern und Sicherheitskräften in die Mangel genommen. Nach Informationen des Schweizer Fernsehens musste Ersatzspieler Stephane Grichting ins Spital gebracht werden, weil er einen schweren Tritt in den Unterleib bekommen hatte. Dem Vernehmen nach haben sich noch weitere Schweizer Spieler bei den Attacken verletzt. Die Schweizer kündigten einen Protest beim Weltverband FIFA an.

Tschechen und Spanier im elitären WM-Feld
Die Tschechen befinden sich nach einem 1:0 in Prag gegen Norwegen und einem 2:0-Gesamtscore erstmals seit der Eigenständigkeit 1993 im Kreis der 32 WM-Teilnehmer. Allerdings geriet der Vize-Europameister von 1996 nach dem 1:0 durch Rosicky noch etwas unter Druck, brachte den WM-Startplatz aber doch noch relativ sicher unter Dach und Fach. Spanien ließ sich in Preßburg auf Grund des 5:1-Vorsprungs aus der ersten Partie durch das 0:1 durch Holosko in der 50. Minute nicht aus der Ruhe bringen. Die Iberer – mittlerweile seit 17 Länderspielen ungeschlagen – kamen bei strömendem Regen durch Villa (71.) noch zum Ausgleich.

Australien erstmals seit 1974 wieder bei einer WM
Australien hat sich für die Fußball-WM-Endrunde 2006 qualifiziert. Die “Socceroos” gewannen am Mittwoch in Sydney das Barrage-Rückspiel gegen Uruguay nach Verlängerung 1:0 und das damit erforderliche Elferschießen 4:2. Damit lösten sie zum zweiten Mal nach 1974 die Fahrkarte, damals übrigens auch in Deutschland. Vor 82.698 Zuschauern im ausverkauften Olympia-Stadion egalisierte Marco Bresciano in der 34. Minute das Resultat vom Hinspiel. Und da in der regulären Spielzeit trotz einiger Chancen auf beiden Seiten kein weiterer Treffer fiel, ging es in die letztlich torlose Verlängerung. Die Partie hatte keine fußballerischen Leckerbissen, dafür aber eine Portion Härte und Spannung bis zum Schluss zu bieten. Für den Niederländer Guus Hiddink ist es ein weiterer Höhepunkt seiner Teamchef-Karriere. 1998 mit seinen Landsleuten und zuletzt 2002 mit Südkorea war er jeweils WM-Semifinalist gewesen.

Trinidad & Tobago erstmals für WM qualifiziert
Der Karibikstaat Trinidad & Tobago hat zum ersten Mal die Qualifikation für die Fußball-WM geschafft. Vier Tage nach dem 1:1 im Hinspiel in Port of Spain gewann das vom Niederländer Leo Beenhakker trainierte Team das Rückspiel in Bahrain mit 1:0. Dennis Lawrence köpfelte in der 49. Minute nach einem Eckball des früheren ManU-Stars Dwight Yorke das entscheidende Tor. Als Schiedsrichter Acosta in der Nachspielzeit dem vermeintlichen Ausgleichstreffer der Gastgeber die Anerkennung verweigerte, kam es zu Tumulten. Mit dem Erfolg in einer zerfahrenen Partie sicherte sich die Beenhakker-Elf als viertes Team aus der Karibik nach Kuba 1938, Haiti 1974 und Jamaika 1998 die WM-Teilnahme.

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