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Hongkong: Massendemonstration für Demokratie

In Hongkong haben mehr als eine Viertelmillion Menschen am siebenten Jahrestag der Rückgabe der einstigen britischen Kronkolonie an China für demokratische Rechte demonstriert.

Ihr Protest richtete sich vor allem gegen die Weigerung der chinesischen Zentralregierung in Peking, die Direktwahl des Verwaltungschefs und des Parlaments von Hongkong zuzulassen.

In Peking wies die Sprecherin des Außenministeriums, Zhang Qiyue, internationale Kritik zurück. Die Hongkonger würden heute eine „echte und bisher nicht gekannte Demokratie genießen“. Dies sei zudem eine rein innerchinesische Angelegenheit, sagte die Außenamtssprecherin. Unter großer Hitze zogen die Demonstranten mit Transparenten wie „Gebt die Macht dem Volk!“ vom Victoria Part zum Sitz der Regierung des Sonderverwaltungsgebiets. Einige trugen Särge, um damit symbolisch ihre Kritik am Scheitern der 1997 vereinbarten Regelung von „Einem Land, zwei Systemen“ zum Ausdruck zu bringen.

In den vergangenen Monaten sind die Hongkonger wiederholt zu Zehntausenden auf die Straße gegangen. Ausgelöst wurden die Proteste durch die Entscheidung Pekings im April, dass die Bevölkerung der ehemaligen britischen Kolonie auch künftig ihren Verwaltungschef nicht wählen darf. Den Amtsinhaber Tung Chee-hwa, der von einem unter Aufsicht Pekings gebildeten Wahlmännerkomitee eingesetzt worden war, sehen viele als Marionette der chinesischen Regierung. Tung und weitere Würdenträger begingen den Jahrestag der Übergabe mit einer Zeremonie vor dem Convention Centre am Hafen.

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