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Hongkong: Demonstration für Demokratie

Mehrere Hundert Demonstranten haben am Sonntag in Hongkong gegen die blutige Niederschlagung der Demokratiebewegung im Juni 1998 in China protestiert.

In Spruchbändern wurde nach der „Verantwortung für das Massaker“ gefragt. Auf einem schwarzen Sarg stand: „Der Gestank eines Schlachter-Regimes währt 10.000 Jahre.“ In Peking baten Hinterbliebene der bei dem Militäreinsatz auf dem Platz des Himmlischen Friedens (Tiananmen) getöteten Demonstranten Präsident Hu Jintao um eine Neubewertung der Ereignisse.

Nach offizieller Darstellung wurde am 3. und 4. Juni 1989 ein konterrevolutionärer Aufruhr beendet. Deshalb sei der Einsatz militärischer Gewalt notwendig gewesen. In einem offenen Brief der „Tiananmen-Mütter“ mit Datum 27. Mai hieß es, China verteidige die Niederschlagung so wie Japan sich weigere, das Massaker von Nanking auch nur zuzugeben. „Sie und ihre Vorgänger wollen die Erinnerung der Leute an das Massaker vom 4. Juni auslöschen, um diese böse Geschichte vor künftigen Generationen zu verbergen“, schrieben die „Tiananmen-Mütter“ nach Angaben der New Yorker Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch an Hu. „Sie waren sehr erfolgreich damit.“ Der Brief wurde von 125 Personen unterzeichnet.

Historiker sind sich weitgehend einig, dass die japanischen Streitkräfte während der Besetzung Nankings von 1937 bis 1938 mindestens 150.000 Zivilpersonen töteten und Tausende von Frauen vergewaltigten. Die chinesische Regierung spricht sogar von mehr als 300.000 Toten. Auf dem Tiananmen kamen 1989 hunderte, möglicherweise Tausende Menschen ums Leben.

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