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Homosexuellen wird Priesterberuf verboten

Papst Johannes Paul II. will nach einem Bericht der römischen Tageszeitung „La Repubblica“ Homosexuellen den Zugang zum Priesterberuf versperren.

Ein entsprechendes offizielles vatikanisches Dokument stehe kurz vor seiner Veröffentlichung. Darin solle festgelegt werden, dass all jene, die „homosexuelle Neigungen“ zeigten, aus den Priesterseminaren verbannt werden sollten, meldete die Zeitung am Dienstag. Der Vatikan bestätigte den Bericht grundsätzlich.

Das Schreiben werde jedoch nicht mehr in diesem Jahr veröffentlicht werden, verlautete aus dem vatikanischen Pressesaal. Zudem werde es vermutlich keinen verbindlichen Charakter haben und sich nicht ausschließlich mit der Frage der Homosexualität beschäftigen.

Das Schreiben sei eine Antwort auf die zahlreichen Sexskandale der letzten Jahre. Dabei ging es vor allem um sexuellen Missbrauch von Kindern durch Priester. In den USA sind deshalb auch mehrere Bischöfe zurückgetreten, die pädophile Priester geduldet hatten.

Im Vatikan wird vor allem die homosexuelle Neigung der Gottesmänner für deren Verbrechen verantwortlich gemacht, obwohl dies nicht erwiesen ist.

Die endgültige Entscheidung über den Ausschluss eines homosexuellen Priesterkandidaten sollen laut dem Dokument die Leiter (Rektoren) der Priesterseminare fällen, heißt es in dem Bericht der „Repubblica“. Sie könnten zuvor auch den Rat eines Psychologen einholen.

Schon bisher sei vorgeschrieben gewesen, die „moralische und psychologische Eignung“ der Priesterkandidaten sicher zu stellen schrieb die Zeitung. Lange Zeit hätten deshalb Homosexuelle die Seminare verlassen müssen. In den letzten Jahren seien jedoch viele Rektoren dazu über gegangen, von einem Ausschluss abzusehen.

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