Da ist zum Beispiel der Arzt Knut, der kurz vor dem Fest seinem Freund Paul noch Trost (und Drogen) spendet, weil dieser seine Kinder seit sieben Wochen nicht mehr gesehen hat. Seine Ex-Frau feiert lieber mit ihrem neuen Freund. Knut muss seine eigene Frau besänftigen, weil er wie immer an den Feiertagen Bereitschaftsdienst hat und auch prompt zu einem Notfall gerufen wird. Der Notfall entpuppt sich als Geburt eines Kindes zweier illegaler Einwanderer.
So verknüpft Hamer Geschichten und Schicksale unterschiedlicher Menschen. Da ist etwa Karin, die ihren Liebhaber erwartet und sich nach leidenschaftlichem Sex eingestehen muss, dass er nie seine Familie verlassen wird. Oder der Obdachlose Jordan, der bei seinem Streifzug und der Suche nach etwas Geld für die Heimfahrt auf seine Jugendliebe trifft, einen Abend mit dem Schwelgen in Erinnerungen mit ihr verbringt, um dann auf dem Weg in die Heimat seinen Frieden zu finden.
Es geht eben auch in Hamers Film zum Fest der Liebe um die Liebe. Mal entdeckt jemand sie neu wie Knut, der nach der Geburt des fremden Kindes nun endlich wieder weiß, dass er seine Frau liebt und ein Kind mit ihr möchte. Oder es ist Thomas, der nicht so recht zu seiner Familie will, seine Schulkameradin Bintu, eine Muslimin, trifft, mit der er in die Sterne guckt und die Liebe entdeckt.
Der 1959 im norwegischen Sandefjord geborene Filmemacher erzählt all diese zum Teil todtraurigen Geschichten in seiner ihm typischen lakonischen Art und beweist dabei wieder seinen besonderen Blick auf die skurrilen Seiten unseres Lebens. Etwa wenn sich Paul als Weihnachtsmann verkleidet und so doch noch seine Kinder am Weihnachtsabend sieht. Dann geht er seiner Ex noch an die Wäsche, weil die glaubt, dass sich ihr Freund wie verabredet unter dem Kostüm verbirgt.
All die Figuren sind verbunden durch ihren Glaube an die Liebe. Das ist tröstlich und macht den Film zu einem wunderschönen Erlebnis abseits des Mainstreams.