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Holocaust: Verlorenen Besitz zurückgeben

Das israelische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, wonach den Holocaust-Opfern oder ihren Erben Besitztümer zurückgegeben werden sollen, die sie in der Zeit des britischen Mandats verloren hatten.

Das verlautete am Samstag aus Parlamentskreisen in Jerusalem.

Das Gesetz sieht die Bildung eines „Regierungsunternehmens“ vor, das eine Liste ruhender Bankkonten, Immobiliengüter und anderer Werte erstellen soll, die Juden im damaligen Palästina erworben hatten und die ihnen nach der Neuordnung der Region nie zurückgegeben wurden. Der Abgeordnete Michael Melchior von der Arbeitspartei schätzte den Wert der betroffenen Besitztümer auf umgerechnet rund 185 Millionen Euro.

Anfang des Jahres hatte die Knesset auf ihrer Website die Identität von 9000 jüdischen NS-Opfern veröffentlicht, die ihr Geld auf Konten im britischen Mandatsgebiet Palästina deponiert hatten.

Großbritannien erhielt 1922 das Mandat über Palästina. Wegen wachsender Spannungen zwischen Arabern und Juden empfahl die UNO 1947 die Teilung des Gebiets in einen arabischen und einen jüdischen Staat. 1948 löste Großbritannien seine Mandatsherrschaft auf, der Staat Israel wurde gegen den Widerstand der Araber am 14. Mai 1948 ausgerufen. Nach dem ersten israelisch-arabischen Krieg wurde der für einen arabischen Staat vorgesehene Teil Palästinas unter mehreren Ländern aufgeteilt. Die heutigen Palästinensergebiete machen rund ein Fünftel des einstigen Palästinas aus.

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