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Holocaust-Mahnmal: Strache dagegen

Strache &copy APA
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Zustimmung von ÖVP und Grünen, FP-Strache dagegen - FPÖ wünscht sich stattdesen Museum zu "Holocaust und Bombenterror" - SP-Schicker: "Grotesk".

Auf Zustimmung bei ÖVP und Grünen sind am Donnerstag die Pläne für eine Holocaust-Mahnmal am ehemaligen Aspang-Bahnhof in Wien-Landstraße gestoßen. Lediglich der Wiener FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache sprach sich gegen eine „Mahnmal-Inflation“ aus und forderte stattdessen ein Museum über die „schreckliche und grausame Zeit (Holocaust und Bombenterror) zwischen 1939 und 1945“. Planungsstadtrat Rudolf Schicker (S) bezeichnete Straches Aussagen als grotesk.

Tschirf: “Halte es für sinnvoll”

Der Wiener ÖVP-Klubchef Matthias Tschirf begrüßte den Mahnmal-Plan. „Ich bekenne mich zu dem Projekt, und ich halte es für sinnvoll, es zu machen“. Er sprach sich für eine gemeinsame Kraftanstrengung und eine möglichst breite politische Basis für das Projekt aus. Für die Grünen wird mit dem Mahnmal eine langjährige Forderung erfüllt. Kultursprecherin Marie Ringler sprach sich in einer Ausendung zusätzlich für die Realisierung eines Shoa-Zentrums am Rabensteig aus.

Strache: “Falsche Weichenstellung”

Strache bezeichnete es dagegen als falsche Weichenstellung, mit einem „weiteren Millionen Euro teuren Großprojekt in Richtung Mahnmal-Inflation zu gehen“. Die SPÖ widerspreche damit ihrer eigenen Linie, denn die Stadtverantwortlichen hätten seinerzeit vom Mahnmal am Judenplatz als letzte große Shoa-Gedenkstätte gesprochen.

Schicker: “Schlichtweg grotesk

„Dass Strache sich nun als Experte des schrecklichen Holocausts und der Vergangenheitsbewältigung übt, ist schlichtweg grotesk“, so Schickers Reaktion. Gerade die Gleichsetzung von Holocaust und Bombenterror sei „Revisionismus pur und schlimmste Verharmlosung“. Dieses Verhalten sei typisch für die FPÖ. Kaum werde die Suche nach einem geeigneten Projekt zur Erinnerung an die Deportationen während der Zeit des Holocausts gestartet, werde dies zu verhindern versucht, meinte der SP-Planungsstadtrat.

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