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Hollywood verfilmt Flugkatastrophe von Überlingen

Arnold Schwarzenegger im neuen Trailer zu "Aftermath".
Arnold Schwarzenegger im neuen Trailer zu "Aftermath". ©Youtube
Dreizehn Jahre nach der Flugkatastrophe von Überlingen kommt "Aftermath" ins Kino - die Verfilmung des Dramas. Action-Held Arnold Schwarzenegger verkörpert im Film den russischen Rächer Witali Kalojew.
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Es war eine schreckliche Nacht über Deutschland. Bei Überlingen stießen am 1. Juli 2002 zwei Flugzeuge zusammen. 71 Menschen starben. Darunter die Frau und zwei Kinder von Witali Kalojew (61). Der russische Bauingenieur beschuldigte den damals diensthabenden Lotsen der Schweizer Flugsicherungsgesellschaft Skyguide, für das Unglück verantwortlich zu sein. Der Russe nahm das Recht in die eigenen Hände. Im Februar 2004 reiste er in die Schweiz und erstach den Lotsen vor dessen Haus in Kloten ZH.

Nun hat Hollywood das Drama aufwendig verfilmt. In der Hauptrolle: Arnold Schwarzenegger (69). Der “Terminator” und Ex-Gouverneur Kaliforniens spielt Viktor – eine fiktionale Figur, die auf dem Leben und der Mordtat von Witali Kalojew basiert.

“Aftermath”, so der Titel des elf Millionen Franken teuren Werks, kommt am 7. April in den USA in die Kinos.

Im Film spielt die Handlung in Ohio

Hollywood versetzt die Handlung in den US-Bundesstaat Ohio, folgt aber den Ereignissen, die damals in Deutschland und in der Schweiz geschahen.

Kurz nach 23.35 Uhr kollidierten am 1. Juli 2002 eine Tupolew der Bashkirian Airlines und eine Boeing 757 des Paketdienstes DHL zusammen. Der verantwortliche Lotse war Skyguide-Mitarbeiter Peter Nielsen, ein Däne. Später kam die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung zum Schluss, eine Vielzahl von Umständen und Fehlern habe zur Katastrophe geführt. Die Schuld liege nicht allein bei Skyguide.

In Russland wie ein Held gefeiert

Witali Kalojew sah das anders. Er ermordete Peter Nielsen. Das Obergericht des Kantons Zürichs verurteilte ihn im Oktober 2005 wegen vorsätzlicher Tötung zu acht Jahren Gefängnis. Später reduzierte das Bundesgericht die Strafe. Bei seiner Rückkehr nach Russland wurde der Rächer wie ein Held gefeiert. Die russische Teilrepublik Nordossetien ernannte ihn sogar zum Bauminister.

Für Skyguide ist der Film “nur Fiktion”

Der Flugsicherungskonzern Skyguide kennt den Film. Die Produzenten hatten Skyguide aber vorab nicht kontaktiert. “Das spielt sowieso keine Rolle. Wir hätten nichts beizutragen zu dieser fiktiven Produktion”, sagt Skyguide-Sprecher Vladi Barrosa.

Beim Schwarzenegger-Film handle es sich aufgrund des Trailers um eine sehr freie kommerzielle Umsetzung des Stoffs, die nichts mit den damaligen Tatsachen zu tun habe. “Wenn Hollywood sich vom Unglück inspirieren will, können wir dem nichts entgegensetzen”, sagt Barrosa. “Das Unglück ist Teil unserer Geschichte”. Skyguide sei heute eine völlig andere Firma, die aus dem Absturz die nötigen Konsequenzen gezogen habe. Für Skyguide sei die “Tragödie abgeschlossen”, so Barrosa.

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