Hollande gerät nach Kontoaffäre weiter unter Druck
In der März-Umfrage des Instituts TNS Sofres für das Magazin des “Figaro” hatte Hollande noch bei 30 Prozent gelegen – auch dies war im Vergleich zu früheren französischen Präsidenten ein Jahr nach der Wahl ein sehr niedriger Wert. Auch Premierminister Jean-Marc Ayrault sackte um weitere drei Punkte auf 25 Prozent ab. Die Umfrage wurde vor dem Eingeständnis des früheren Haushaltsministers Jerome Cahuzac erhoben, ein geheimes Auslandskonto mit 600.000 Euro zu besitzen. Zuvor hatte er dies immer geleugnet.
Hollande hatte sich nach dem Geständnis um Schadensbegrenzung bemüht und in einer TV-Ansprache harte gesetzliche Schritte gegen korrupte Politiker angekündigt. Die konservative Opposition wirft Hollande vor, entweder von Anfang an über das Konto informiert gewesen oder naiv zu sein.
Am Dienstag veröffentlichten mehrere Medien weltweit zudem umfangreiche Dokumente darüber, wie in den vergangenen Jahren Steuerschlupflöcher genutzt worden sein sollen. Die Zeitungen “Le Monde” und der “Guardian” berichteten dabei, dass auch der frühere Wahlkampfmanager und Vertraute Hollandes, Jean-Jacques Augier, in dem umfangreichen Dossier genannt wird. Er soll unter anderem 2005 auf den unter britischer Verwaltung stehenden Cayman-Inseln das Unternehmen “International Bookstores Limited” mitgegründet haben. Die Gesellschaft soll sich um den Vertrieb in China kümmern.