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Hohes Unfallrisiko an Kreuzungen: Infos zur Prävention

Gerade an Kreuzungen kommt es sehr häufig zu Unfällen
Gerade an Kreuzungen kommt es sehr häufig zu Unfällen ©ÖAMTC
Kreuzungen gehören zu den häufigsten Unfallorten. In Österreich ereignet sich fast jeder dritte Verkehrsunfall mit Personenschaden (UPS) auf Bundes-, Landes- oder Gemeindestraßen außerhalb der Ortsgebiete.

Die Kreuzung als Unfallort haben die ÖAMTC Unfallforschung und seine Partner in Deutschland und Schweiz analysiert: Gemeinsam mit der ADAC Unfallforschung und AXA Schweiz wurden drei Faktoren genannt, die hier das Risiko erhöhen: Fahrzeugbauweise, Infrastruktur und das Alter der Fahrer. Handlungsbedarf ist jedenfalls gegeben, denn alleine auf Österreichs Straßenkreuzungen und -einmündungen verunglücken im Schnitt 32 Verkehrsteilnehmende pro Jahr.

Unfälle an Kreuzungen analysiert - Gegenmaßnahmen abgeleitet

Weitere 500 werden schwer verletzt, heißt es unter Berufung auf die aufgearbeiteten Zahlen der Statistik Austria zu Unfällen mit Personenschaden. Bei der Analyse ergaben sich auch unterschiede in den drei Ländern: Zunächst ist festzuhalten, dass sich das Unfallgeschehen an Kreuzungen in den einzelnen Ländern der D-A-CH-Region unterscheidet: In Österreich ist der Zusammenprall mit dem Querverkehr besonders häufig, in Deutschland die Kollision mit dem Gegenverkehr beim Linksabbiegen. In der Schweiz verunfallt hingegen oft ein von der niederrangigen in die höherrangige Straße einbiegendes Fahrzeug", berichtete ÖAMTC-Unfallforscher David Nosé.

Eine einheitliche, länderübergreifende Lösung für diese Problematik könne es also leider nicht geben. Was jedoch allen Fahrzeugen gemein ist, ist die schlechte Sicht nach links. Generell sieht der ÖAMTC-Experte die Kfz-Hersteller gefordert: "Einerseits müssen Fahrzeuge so konstruiert werden, dass bestmögliche Rundum-Sicht gegeben ist. Andererseits eröffnet die Technik Möglichkeiten, das Unfallgeschehen zu vermindern - so gehören Kreuzungsassistenten mit modernster Sensorik mittlerweile oft zur Serienausstattung. Das allerdings nur bei neuen Pkw."

Fahrzeug, Infrastruktur und Mensch als Einflussfaktoren

"Der Infrastruktur kommt ebenfalls eine große Rolle bei der Unfallvermeidung zu", stellt Nosé klar. "Ausreichende Sichtweiten sind unbedingt erforderlich, um ein sicheres Queren oder Abbiegen zu ermöglichen. Wir haben einige Best Practice-Beispiele evaluiert, die zeigen, dass bauliche Maßnahmen erheblich zur Entschärfung von möglichen Gefahrenpunkten beitragen." Weitere Maßnahmen in dieser Hinsicht umfassen - nach Möglichkeit - die Errichtung von Kreisverkehren, separaten Linksabbiege-Spuren oder Lichtsignal-Anlagen mit getrennten Phasen für Abbiegende.

Unfälle nicht immer aktiv zu verhindern

Dennoch lassen sich Unfälle oftmals nicht aktiv verhindern, wobei laut Statistik, besonders junge und ältere Fahrende ein erhöhtes Risiko, haben, Unfälle beim Abbiegen oder Queren zu verursachen. Daher der abschließende Apell des ÖAMTC-Experten: "Alle Verkehrsteilnehmenden sollten ihre Fahrweise bewusst den Gegebenheiten an Kreuzungen anpassen. Zudem empfehlen wir, beim Fahrzeugkauf verstärkt auch darauf zu achten, dass in jeder Sitzposition für eine ausreichende Rundum-Sicht gesorgt ist, um tote Winkel zu vermeiden."

(APA/Red)

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