AA

Hohe Zahl von Stalking-Anzeigen in Österreich

Stalking dürfte in Österreich ein größeres Problem sein, als man vor Verankerung dieses Tatbestandes im Strafgesetzbuch annahm.

Das zeigt offenbar die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der SP-Nationalratsabgeordneten Sylvia Rinner an Justizministerin Maria Berger (S) und Innenminister Günther Platter (V). So verzeichnete die Polizei 3.304 Anzeigen seit Einführung des Anti-Stalking-Gesetzes am 1. Juli 2006, bei der Staatsanwaltschaft wurden insgesamt 4.415 Stalking-Fälle angezeigt, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.

Die Abgeordnete: “Hier hat ein wirkliches Bedürfnis der Bevölkerung nach Schutz bestanden. Wichtig war, klar zu stellen, dass Stalking kein Kavaliersdelikt ist, sondern ernsthafte Konsequenzen nach sich zieht.” Ein interessantes Detail sei auch – so das Innenministerium in seiner Beantwortung -, dass rund viermal so viele Frauen wie Männer Opfer von Stalking-Handlungen werden. Bei den Tätern aber ist das Verhältnis genau umgekehrt, denn 80 Prozent aller Stalker sind Männer.

Die Daten aus der Justiz: Rund die Hälfte aller Anzeigen von der Staatsanwaltschaft eingestellt. Von den angeklagten Fällen gab es bisher 363 Verurteilungen und 204 Freisprüche, allerdings sind noch nicht alle Urteile rechtskräftig, und viele Fälle noch anhängig.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Hohe Zahl von Stalking-Anzeigen in Österreich
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen