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Hohe Ehrungen für Pröll, Pühringer und Häupl vom Land Steiermark

(v.l.) LH Josef Pühringer (ÖVP), LH Michael Häupl (SPÖ) und LH Erwin Pröll (ÖVP) am Montag
(v.l.) LH Josef Pühringer (ÖVP), LH Michael Häupl (SPÖ) und LH Erwin Pröll (ÖVP) am Montag ©APA
Insgesamt 70 Jahre Landeshauptmannschaft wurden am Montag in der Aula der Alten Universität Graz ausgezeichnet: Der steirische LH Hermann Schützenhöfer (ÖVP) ehrte seine Amts- und Parteikollegen aus Niederösterreich und Oberösterreich, Erwin Pröll und Josef Pühringer, sowie Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) mit der höchsten steirischen Auszeichnung.

Die drei erhielten das Große Goldene Ehrenzeichen mit Stern. Pröll wollte dabei die jüngsten Spekulationen um einen möglichen Rückzug als Landeshauptmann und Chef der niederösterreichischen Volkspartei nicht kommentieren. “In diese Angelegenheit bin ich nicht hier.” Die Öffentlichkeit werde zeitgerecht von seinen Plänen erfahren, meinte Pröll. Auch zur Pröll-Privatstiftung nahm der Landeshauptmann in Graz nicht Stellung. Heute woll er lieber einen netten Tag in der Steiermark verbringen.

Ein “idealer Termin” für Schützenhofer

Pröll (im Amst seit 1992), Pühringer (seit 1995), Pröll (seit 1992) und Häupl (seit 1994) bringen es zusammengerechnet auf 70 Jahre Landeshauptmannschaft. Daher sei es für den oberösterreichischen Landeshauptmann ein “idealer Termin”, meinte er in seinen Dankesworten. Schützenhöfer hatte ihn bei der Würdigung als jemanden gelobt, der “Politik nicht nur für, sondern mit den Menschen” mache und über den Tellerrand hinausschaue. Pühringer habe nie auf die Debatte über Werte vergessen und stehe für Zielstrebigkeit, Energie und Volksverbundenheit. Der steirische LH erzählte auch die eine oder andere Anekdote aus der gemeinsamen Vergangenheit: “Wir wollten früher in der Jungen ÖVP gemeinsam die Bünde abschaffen, bis wir selbst drinnen waren. Dann wollten wir das nicht mehr.”

Schützenhöfers Dank an Pühringer betraf die gemeinsame Pyhrn-Achse und den Dachstein, beider Länder höchster Berg, der 2013 neu vermessen wurde. Seither ist der “Eispalast” im Dachstein-Gletscher auf der oberösterreichischen Seite. “Wir freuen uns, dass er uns beiden gehört, und haben nicht selbst nachgemessen, wem welches Eckerl gehört.” Schützenhöfer rief in Erinnerung, dass Pühringer als Vorsitzender der LH-Leute bereits drei steirische Landeshauptleute (Josef Krainer, Waltraud Klasnic und Franz Voves; Anm.) verabschiedet hat: “Sei mir nicht bös’, aber mich wirst nicht verabschieden”, sagte Schützenhöfer augenzwinkernd. Apropos: Zu einem möglichen Abgang Pühringers wollte dieser am Montag keine Stellungnahme abgeben: “Schon gar nicht in einem anderen Bundesland. Alles zu seiner Zeit”, meinte er.

Vom Biologen zum Bürgermeister: Häupl

Die Würdigung für Häupl leitete Schützenhöfer mit dessen Werdegang vom Biologen zum Bürgermeister ein: “Er hat das Rüstzeug zum Umgang mit allen Lebewesen. Wien ist die einzige Weltstadt, die von einem Zoologen regiert wird.” Nachdem Häupl Tiere auf “roten Listen” erforscht hatte, stand er selbst auf einer “roten Liste der anderen Art”, spannte Schützenhöfer den Bogen zur Politik. Besonders die Wasserversorgung Wiens, die u.a. vom steirischen Hochschwab kommt, war in der Würdigung Thema: Der “Exportartikel” der Steiermark sei immer schon fruchtbar für die Beziehung zwischen Wien und der Steiermark gewesen. Schützenhöfer betonte auch den alljährlichen Steiermark-Frühling am Wiener Rathausplatz als Fixpunkt für ein Treffen. Da bekomme Häupl stets einen steirischen Wein, “der greift”. Der Wiener LH wurde als Brückenbauer und “Mensch, der sich Menschen verbunden fühlt”, geehrt. Schützenhöfer lobte die Zugänglichkeit und Kooperationsbereitschaft des Wiener SPÖ-Chefs.

Mit Niederösterreichs LH Pröll verbinde Schützenhöfer nicht nur Harmonie: Beim Thema Semmering-Basis-Tunnel sprach der steirische LH von einem “schwierigen Kapitel”: “Wir hätten ihn gerne früher gehabt.” Klasnic, die ebenfalls bei der Vergabe der Auszeichnung anwesend war, habe wie eine Löwin gekämpft und nicht locker gelassen. Im April 2012 erfolgte dann doch noch der Spatenstich. Ohne das Zutun von Pröll hätte man das nicht geschafft. Er schätze an Pröll, dass er mit ihm reden könne und “es geht nichts raus”. Ausgezeichnet werde Pröll, weil er sich zum Beispiel in Brüssel für die Beibehaltung der Regionen eingesetzt habe und die Mariazeller-Bahn, die für den steirischen Wallfahrtsort wichtig ist, erhalten habe.

Pröll: “Wen wundert’s, dass sie so gute Landeshauptleute sind.”

Pröll meinte, dass sich alle vier amtierenden und anwesenden Landeshauptleute gut verstehen und kommunizieren würden, “trotz anderer ideologischer Plattformen”. Diese sei kein Hindernis für persönliche Freundschaft gewesen und es wäre schön, wenn dieses Beispiel “auf breiterer Ebene Schule macht”. Pröll meinte außerdem, dass neben ihm selbst auch Schützenhöfer und Häupl in Niederösterreich geboren wurden: “Wen wundert’s, dass sie so gute Landeshauptleute sind.”

(apa/red)

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