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Hohe Beteiligung bei Präsidentenwahl

Bei der Präsidentschaftswahl in Südkorea hat sich eine hohe Beteiligung abgezeichnet. Die Wahlbeteiligung werde voraussichtlich bei knapp unter 80 Prozent liegen.

Dies teilte die nationale Wahlkommission am Donnerstag in Seoul mit. Im Kampf um die Nachfolge von Präsident und Friedensnobelpreisträger Kim Dae Jung wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Oppositionsführer Lee Hoi Chang von der konservativen Großen Nationalpartei (GNP) und dem liberalen Kandidaten der regierungsnahen Demokratischen Millenniumspartei (MDP), Roh Moo Hyun, erwartet.

Die Wahllokale sollten um 18.00 Uhr Ortszeit (10.00 Uhr MESZ) schließen, mit der Auszählung sollte eine halbe Stunde später begonnen werden. Der Gewinner wird voraussichtlich gegen 13.00 Uhr (MESZ) feststehen. Eine einfache Mehrheit genügt für den Sieger unter den insgesamt fünf Kandidaten. Es gibt keine Stichwahl. Die Zahl der Wahlberechtigten lag bei rund 35 Millionen.

Roh musste zuletzt einen herben Rückschlag hinnehmen. Südkoreas Fußballchef Chung Mong Joon entzog ihm am Mittwoch seine Unterstützung. Er begründet dies damit, dass Roh „unangemesse“ Bemerkungen zum Verhältnis der USA zu Nordkorea gemacht habe. Südkorea werde intervenieren, falls die USA und Nordkorea gegeneinander kämpfen sollten, wurde Roh von einer Sprecherin Chungs zitiert. Diese Bemerkungen hätten den Geist ihres Bündnisses verletzt. Chung hatte zuvor eine Kandidatur zu Gunsten einer Allianz mit Rohs Partei aufgegeben.

Mit ihrer Wahl bestimmen die knapp 35 Millionen Wahlberechtigten den Kurs zum kommunistischen Nachbarstaat im Norden und das Verhältnis zu Washington in den nächsten fünf Jahren. Der 56 Jahre alte frühere Menschenrechtsanwalt Roh unterstützt Kims Annäherungspolitik gegenüber Pjöngjang. Der ehemalige Ministerpräsident und Höchstrichter Lee (67) ist dagegen ein Kritiker von Kims „Sonnenscheinpolitik“, die seiner Ansicht nach Pjöngjang zu viele Zugeständnisse macht. Die Verfassung verbietet eine zweite Amtszeit des Präsidenten.

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