AA

Hoffnungsschimmer für Frieden

In seiner ersten Weihnachtspredigt hat Papst Benedikt XVI. zum Ausdruck gebracht, dass er einen Hoffnungsschimmer für Frieden in vielen Konflikten der Welt sieht.

Die positiven Ansätze müssten aber von Taten im Libanon, im Nahen Osten und im Irak sowie auf der koreanischen Halbinsel bestätigt werden, betonte Joseph Ratzinger am Sonntag in seiner Weihnachtsbotschaft vor tausenden Gläubigen am Petersplatz. Anschließend erteilte er den traditionellen Segen „Urbi et Orbi“ für die Stadt und den gesamten Erdkreis.

Am ersten Weihnachtsfeiertag mahnte Benedikt XVI. zum Schutz für alle Menschen, die unter „tragischen humanitären Krisen“ zu leiden hätten – insbesondere im sudanesischen Darfur, aber auch in anderen Teilen Afrikas. Hier gehe es um die Wahrung existenzieller Grundrechte. Der Papst bat Gott um Hilfe bei der Lösung von „gefährlichen Konflikten“ auf der koreanischen Halbinsel und anderswo in Asien. Auch die Menschen in Lateinamerika rief er dazu auf, in Frieden und Harmonie miteinander zu leben.

Gemäß der von seinem Vorgänger Johannes Paul II. begonnenen Tradition sprach der Papst Weihnachtsgrüße in 32 Sprachen, darunter Arabisch, Hebräisch, Deutsch und Chinesisch.

In der von 111 Fernsehsendern weltweit übertragenen Christmette um Mitternacht ging Benedikt XVI. besonders auf die Lage im Nahen Osten ein: „Wir wollen beten um Frieden im Heiligen Land: Herr, schau auf diesen Fleck Erde hin, der Dir so lieb ist als Deine menschliche Heimat. Lass dort Dein Licht aufleuchten. Lass dort Friede werden.“ Er sprach ein besonderes Gebet für die Kinder in aller Welt – auch die ungeborenen. “Über jedem Kind steht etwas vom Strahl dieses Heute, von der göttlichen Nähe, die wir lieben und der wir uns beugen sollen – über jedem Kind, auch über dem ungeborenen.“

Bei der Christmette im Petersdom dankte der Papst außerdem für den Christbaum aus Oberösterreich und für das Friedenslicht, das ihm von einer oberösterreichischen Delegation am 17. Dezember überreicht worden war. „Gemeinsam mit dem Weihnachtsbaum haben uns unsere österreichischen Freunde eine kleine Flamme gebracht, die sie in Bethlehem angezündet hatten. Sie wollen uns damit das wahre Geheimnis des Weihnachtsfestes und den inneren Glanz, der vom Jesuskind ausstrahlt, vermitteln“, sagte der Papst vor tausenden von Gläubigen. „Lassen wir zu, dass dieser innere Glanz uns erfüllt und in uns die Flamme der Güte Gottes anzündet.“

In Bethlehem selbst feierten rund 30.000 Pilger und Touristen das Weihnachtsfest. Angesichts einer viel besseren Sicherheitslage gab es heuer in der Geburtsstadt Jesu weitaus mehr Besucher als in der Jahren zuvor. Bei der Mitternachtsmesse in der Geburtskirche ermahnte der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, die Israelis und Palästinenser zur Beendigung jeglicher Gewalt. Beide Seiten sollten die Vergangenheit hinter sich lassen und Platz für den Beginn einer neuen Zukunft machen, sagte der Patriarch.

An den Feierlichkeiten in Bethlehem nahm auch der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas (Abu Mazen) teil. Er kritisierte in einer Fernsehansprache den Sperrwall, der die Stadt im Westjordanland vom nahe gelegenen Jerusalem abtrennt. Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon äußerte in Jerusalem die Hoffnung, dass das Neue Jahr Israelis und Palästinensern gleichermaßen Frieden und Sicherheit bringen werde. Sharon nahm am Sonntag eine Woche nach seinem leichten Schlaganfall seine Regierungsgeschäfte im vollen Umfang wieder auf.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Hoffnungsschimmer für Frieden
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen