“Die Zahl der Todesopfer wird in die Tausende gehen”, sagte der Chef des Krisenstabs im Gesundheitsministerium, Rustam Pakaya. Nach ersten Schätzungen des Kinderhilfswerks UNICEF sind von der Naturkatastrophe mindestens 560.000 Menschen direkt betroffen, darunter 180.000 Kinder und Jugendliche.
Allein bei Erdrutschen im Distrikt Padang Parianam sollen etwa 650 Dorfbewohner unter Erdmassen begraben worden sein. Fast 400 Gäste einer Hochzeitsfeier in dem Dorf Aia kamen ums Leben. Das Erdbeben der Stärke 7,6 hatte am Mittwochabend das Gebiet um die 900.000-Einwohner-Stadt Padang erschüttert. Die besonders getroffene Region Parianam liegt nördlich davon und damit näher am Epizentrum des Bebens.
Sonntag früh wurde Indonesien von einem weiteren Beben erschüttert. Betroffen war Westpapua, die östlichste Provinz des Inselstaates. Bei dem Beben der Stärke 6,1 etwa 56 Kilometer unter dem Meeresboden wurde nach ersten Angaben der seismologischen Agentur niemand verletzt. Auch habe es offensichtlich keine Schäden gegeben. Das Epizentrum des Bebens lag rund 120 Kilometer nordwestlich von Manokrawi.
Trotz der eintreffenden Hilfe aus aller Welt häuften sich im Erdbebengebiet auf Sumatra die Klagen über eine schleppende Verteilung von Hilfsgütern. Vor allem in abgelegenen Regionen warteten Überlebende noch dringend auf Nahrung und Notunterkünfte.