AA

Hofers Kühe mögen frisches Gras auf der Weide

Drei Generationen: Margrit Hofer, Lara Hofer, Ulli Hofer (vl)
Drei Generationen: Margrit Hofer, Lara Hofer, Ulli Hofer (vl) ©Edith Rhomberg
 In der hofeigenen Sennerei verarbeitet Ulli Hofer die Milch zu prämierten Spezialitäten.
Eichelehof

 

Dornbirn/Lustenau. Auf dem Eichelehof am Ende der Lustenauer Vorachstraße geht es rund, wenn auch nur noch ein Teil der Großfamilie auf dem Hof selbst wohnt. Blickfang ist der Garten voller Blumen, Kräuter und Gemüse vor dem Wohnhaus, wo auch Kiwis und Physalis gedeihen. Der Stall bietet Platz für 60 Stück Vieh. Die Sennerei auf dem Gelände wird von Ulli Hofer, 34, dem jüngsten der sechs Kinder von Margrit Hofer und ihrem vor sieben Jahren verstorbenen Mann Werner betrieben. „Ich werde ganz einfach als Senn bezeichnet“, sagt die zweifache Mutter lachend. Das Schild über der Türe „DO SENN 1“ zeugt davon, und mit diesem Scherz von Kollegen kann sie gut leben. Erst machte sie eine Malerlehre und arbeitete zwei weitere Jahre im Beruf als Gesellin. Die Umschulung zur Molkerei-Facharbeiterin absolvierte sie in Rotholz/Tirol, nachdem die Arbeit am Bau teilweise beschwerlich geworden war.

Eher zufällig begann die Direktvermarktung von Produkten des Eichelehofs. Margrit Hofer erinnert sich an die Anfänge im Jahr 1992: Vier Frauen waren es, die auf die Initiative von Ilse Hämmerle beschlossen, auf den Lustenauer Markt zu gehen – dazu gesellten sich Annemarie Vetter und Thekla Alge. „Was soll ich mitnehmen?“, fragte sich Margrit Hofer. Die ursprüngliche Palette an Hausgemachtem reichte von Hustensaft über Salben bis zu Butterschmalz und Rahm. Und schon ein Jahr später baute sie ein weiteres Standbein auf dem Dornbirner Markt auf. Tochter Ulli half bereits als Kind mit, genau so, wie das jetzt ihre Töchter Lara, 11 und Selina, 7, mit Freude machen.

Qualität von der Weide

Am Samstagmorgen fährt Ulli Hofer nach Dornbirn. „Um halb sieben ist Abfahrt“, sagt sie. Und lang dauert es nicht, bis sich die Behälter mit verschiedenen Topfensorten und Käse nach und nach leeren. Sauerrahm-Butter oder Süßrahm-Sahne kommen bei der Kundschaft ebenfalls gut an. „Fast alles ist prämiert“, merkt Ulli an. Die Milch aus dem Stall ihres Bruders Martin Hofer nennt sie als Grund dafür, denn „mit am Glomp kascht nünt macha“, stellt die Fachfrau klar. Die vielen Medaillen sind in einer Vitrine ausgestellt und bald kommen weitere dazu, verrät sie. Und Margrit Hofer ergänzt: „Wir sind einer der letzten Weidebetriebe. Obwohl der Lebensraum für Kühe zunehmend verschwindet, sind unsere vom Frühjahr bis Spätherbst draußen und das macht eben den Unterschied aus.“

Die gute Qualität der Milchprodukte wird auch vom Lustenauer Gasthof Krönele geschätzt, der mit Spezialitäten von Ulli Hofer beliefert wird. „Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Gastronomiebetriebe das lokale Angebot annehmen, weil kurze Wege Frische garantieren“, äußert sie nebenbei ihr Anliegen. Ihr Beruf und das Leben auf dem Hof vereinen für Ulli Hofer neben viel Arbeit auch ein paar Vorteile. Der Arbeitsplatz ist zu Hause und die Kinder wachsen naturverbunden und mit Tieren auf.

  • VIENNA.AT
  • Dornbirn
  • Hofers Kühe mögen frisches Gras auf der Weide