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Hofer in 112 Gemeinden über 50 Prozent, Hundstorfer in einer

FPÖler Hofer klar voran
FPÖler Hofer klar voran
Der Erfolg des FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer bei der Bundespräsidentschaftswahl und das schlechte Abschneiden der Kandidaten der Regierungsparteien spiegelt sich auch in den Gemeindeergebnissen wider. Hofer erreichte in 112 der insgesamt 2.100 Gemeinden 50 Prozent oder mehr. SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer kam nur in einer Gemeinde auf die absolute Mehrheit, ÖVP-Kandidat Andreas Khol in zwei.


Seine besten Ergebnisse fuhr der Sieger des ersten Wahlganges rund um seinen Wohnort ein: In seiner burgenländischen Heimatgemeinde Pinkafeld schaffte Hofer mit 60,7 Prozent das zweitbeste Ergebnis. Noch mehr Wähler entschieden sich in der Nachbargemeinde Wiesfleck für den freiheitlichen Kandidaten, dort erreichte er 64,1 Prozent. Auch in Riedlingsdorf – ebenfalls eine Nachbargemeinde von Pinkafeld – kam Hofer mit 60,5 Prozent auf ein Ergebnis von mehr als 60 Prozent. Und in weiteren 109 Gemeinden entschieden sich mindestens die Hälfte der Wähler für den blauen Kandidaten. Auch das Abschneiden in den schwächsten Gemeinden zeigt den Erfolg Hofers: In nur zwei Gemeinden – den Tiroler Dörfern Jungholz und Schattwald – fuhr er ein (hohes) einstelliges Ergebnis ein, sonst war der FPÖ-Kandidat überall im zweistelligen Bereich.

Auch Alexander Van der Bellen schaffte sein Rekord-Ergebnis in seiner Heimatgemeinde: Im Tiroler Kaunertal gelang ihm der Sprung auf exakt 60 Prozent. In einer weiteren Gemeinde – dem 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau mit 53,1 Prozent – konnte der ehemalige Grünen-Chef mehr als die Hälfte der Stimmen auf sich vereinen. Insgesamt erreichte Van der Bellen in elf Gemeinden mehr als 40 Prozent der Stimmen. In einer Gemeinde – der Tiroler Kleinstgemeinde Namlos – votierte niemand für den Wirtschaftsprofessor, in fünf Gemeinden erreichte er weniger als drei Prozent. Einstellig waren seine Ergebnisse in 430 Gemeinden.

Die am Einzug in die Stichwahl gegen Van der Bellen unterlegene Unabhängige Irmgard Griss kam in keiner der Gemeinden auf derartige Top-Ergebnisse. Ihr bestes Resultat erzielte die ehemalige OGH-Präsidentin in Lech am Arlberg mit 37,4 Prozent der Stimmen. Insgesamt kam sie in 18 Gemeinden auf mehr als 30 Prozent. Griss punktete in allen der 1.200 Gemeinden; ihr schlechtestes Ergebnis erzielte sie in der niederösterreichischen Kleinstgemeinde Großhofen mit 2,2 Prozent der Stimmen. Einstellig waren ihre Ergebnisse in 97 Gemeinden.

ÖVP-Kandidat Khol kam – neben der burgenländischen Gemeinde Tschanigraben, wo er keinen einzigen Wähler für sich begeistern konnte – in mehr als 500 Gemeinden über einstellige Ergebnisse nicht hinaus. Seine besten Ergebnisse erzielte Khol in politisch tiefschwarzen Tiroler Bergdörfern: In der Kleinstgemeinde Namlos erzielte er mit 72,4 Prozent sein Top-Ergebnis. Mehr als 50 Prozent der Stimmen gab es für ihn mit 63,3 Prozent auch im Bergdorf Hinterhornbach. In weiteren elf Gemeinden schaffte der ehemalige Nationalratspräsident mehr als 40 Prozent der Stimmen.

Rudolf Hundstorfer musste in gleich neun Gemeinden “Nuller” hinnehmen – vorwiegend in Tiroler und Vorarlberger Bergdörfern ging der SPÖ-Kandidat leer aus. In weiteren 17 Gemeinden wurde er von weniger als 1 Prozent der Wahlberechtigten gewählt. In insgesamt 103 Gemeinden erreichte er maximal drei Prozent der Stimmen. Sein bestes Ergebnis erzielte der ehemalige Sozialminister in der burgenländischen SPÖ-Hochburg Tschanigraben: In der Kleinstgemeinde kam er auf 55 Prozent. Sonst schaffte es der SP-Kandidat in keiner einzigen Gemeinde auf mehr als 40 Prozent. Und auch über die 30-Prozent-Marke sprang Hundstorfer insgesamt in nur neun Gemeinden.

Richard Lugner ging bei seinem zweiten Antreten bei Präsidentschaftswahlen in 17 Gemeinden leer aus. Sein bestes Ergebnis erreichte der Baumeister in der Tiroler Gemeinde Kaisers mit 12,1 Prozent. Auch in der steirischen Gemeinde Krottendorf-Gaisfeld kam Lugner mit 10,6 Prozent auf ein zweistelliges Ergebnis.

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