Höchst: Mehr Schutz vor Autobahnlärm

Seit Jahren bemühen sich sowohl die Schweizer Autobahngemeinden als auch Höchst und Gaißau um mehr Lärmschutz. Der Verkehr hat seit der Fertigstellung des ersten Autobahnteilstückes im Jahr 1964 extrem zugenommen. Etliche Ortsteile von Höchst sind vor dem Autobahnlärm lediglich durch die niedrigen Dämme am Alten Rhein geschützt, auch in Gaißau reicht der Lärmschutz nicht aus. „Bei uns tragen die Eisenbahn, der Flugplatz Altenrhein sowie Hubschrauberflüge zur Lärmbelästigung bei“ erläutert der Gaißauer Bürgermeister Reinhold Eberle.
Das Schweizer Bundesamt für Straßen (Astra) hat die betroffenen Gemeinden auf Schweizer und auf Vorarlberger Seite offiziell über die Pläne zur Sanierung der Autobahn informiert. Insgesamt sind für das Vorhaben 179,5 Mio. Franken (ca. 150 Mio. Euro) vorgesehen
Bürgermeister Eberle: „Bei der Sanierung bringen die Schweizer einen Flüsterbelag auf. Gegenüber Gaißau soll im südlichen Bereich die bestehende Lärmschutzwand durch eine etwas höhere ersetzt werden. Im nördlichen Bereich, wo bisher keine Lärmschutzwand steht, soll eine neue errichtet werden.“
Zwischen Autobahn und der Eisenbahntrasse in Rheineck ist eine neue Schallschutzwand geplant. Sie soll den Verkehrslärm zum Teil schlucken und nicht Richtung Gaißau zurückwerfen.
Gaißau nicht zufrieden
„Wir erkennen die Bemühungen der Schweizer an, allerdings reichen uns die vorgestellten Maßnahmen noch nicht“, betont Bürgermeister Eberle. Das hat er auch der Gemeindevertretung berichtet. „Gaißau leidet seit Jahren unter der ständig zunehmenden Lärmbelastung. Das Schweizer Amt für Straßen macht zwar, was gesetzlich vorgeschrieben ist. Wir wenden uns mit unserem Anliegen mit Nachdruck auch an den Kanton und an die Eidgenossenschaft. Wir setzen darauf, dass im Sinne guter und respektvoller Nachbarschaft gegenüber Gaißau mehr getan wird als die Lärmschutzberechnungen der ASTRA vorschlagen. Die von der Schweiz ausgehenden Gesamtlärmbelastungen mit dem Flugfeld Altenrhein, Helikopter, Autobahn und Eisenbahn sind zu berücksichtigen.“ Bürgermeister Reinhold Eberle wird sich in dieser Angelegenheit unter anderem direkt an den derzeitigen Schweizer Bundespräsidenten Ueli Maurer wenden.
Höchst mit besseren Karten
Bessere Karten hat hingegen Höchst. Bürgermeister Werner Schneider verweist darauf, dass die Schweizer Straßenbauer akzeptiert haben, dass hier zahlreiche Menschen leben, die derzeit dem Lärm ausgesetzt sind. „Vom Zollamt Höchst rheinabwärts ist wirkungsvoller Schallschutz geplant. Er wird dieses Gebiet entscheidend entlasten.“ Zudem gibt es in Höchst keinen Bahnlärm, weil die Eisenbahn hier nicht am Alten Rhein entlang fährt. Werner Schneider: „Höchst wird aber natürlich ebenfalls genau im Auge behalten, was tatsächlich umgesetzt wird.“ Auch der bestehende Lärmschutzwall vom Zollamt aufwärts wird um 0,5 m erhöht.
Neue Zollbrücke
Im Zuge der Autobahnsanierung wird zwischen Höchst und St. Margrethen auch eine neue Brücke errichtet. Sie soll neben zwei Fahrbahnen mit je 3,25 m Breite auch einen 3,50 m breiten eigenen Bereich für Radler und Fußgänger erhalten. Die Brücke ist ca. 100 m lang.