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Hochzeitsglocken für Militärbischof?

Tamas Szabo, der seit 2001 als katholischer Militärbischof im Rang eines Brigadegenerals bei den ungarischen Streitkräften gewesen ist, könnte bald heiraten.

Das berichten ungarische Medien am Freitag. Der 50-Jährige habe bei seinem Engagement als Referent für die charismatischen Bewegungen die Frau fürs Leben gefunden, lautet dabei eine Variante der Berichterstattung. Eine andere will von einer Soldatin der ungarischen Armee wissen, die das Herz des Bischofs erobert habe. Bischof Laszlo Kiss-Rigo von der Diözese Szeged-Csanad sagte hingegen der Nachrichtenagentur MTI: „Vom Heiraten ist vorerst nicht die Rede.“

Wie die Tageszeitung „Nepszabadsag“ (Freitag-Ausgabe) schreibt, soll Papst Benedikt XVI. Szabo, der sich auf „private Gründe“ für seinen Rücktritt berief, bereits von seinen Ämtern entbunden haben. Szabo selbst schweige unter Berufung auf den Schutz seines Privatlebens, so das Blatt. Der Rücktritt des Bischofs sei eine große Überraschung gewesen, da Szabo auf einer kurz zuvor statt gefundenen Sitzung des Episkopats über seine Pläne geschwiegen habe. Bisher habe der Geistliche hohes Ansehen in der katholischen Kirche genossen. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Szabo anlässlich der Beisetzung der ungarischen Fußball-Legende Ferenc Puskas im Dezember 2006 bekannt. Der Bischof begleitete den Trauerzug durch Budapest.

Kirchenexperten erklärten, es habe „seit Menschengedenken“ in der Geschichte der ungarischen Kirche keinen ähnlichen Fall gegeben. Die Tageszeitung „Nepszava“ schreibt, der Papst habe dem Rücktritt von Tamas Szabo erstaunlich schnell zugestimmt, ohne für einen Nachfolger zu sorgen. Laut Kirchenrecht kann ein Bischof seinen Rücktritt einreichen, wenn er wegen einer Krankheit oder anderer „schwerwiegender Gründe“ an der Ausübung seines Amtes gehindert wird. Um in der Kirche heiraten zu können, müsste er allerdings in den Laienstand zurückversetzt werden.

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