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Hochwasser im Süden Deutschlands: Lage bleibt angespannt

©A boat with rescue helpers ships through a flooded street in the center of Passau in Bavaria, southern Germany, on June 4, 2024. Heavy rains from May 31, 2024 onwards have led to flooding across the southern German states of Baden-Wuerttemberg and Bavaria and that have claimed four lives so far. Thousands of people in these regions had to leave their homes. (Photo by Michaela STACHE / AFP)
Angespannte Hochwasserlage in Süddeutschland hält an, während Einsatzkräfte weiter gegen Überschwemmungen kämpfen und die Pegelstände in kritischen Gebieten langsam sinken.

Darum geht's:

  • Hochwasserlage in Süddeutschland bleibt angespannt
  • Aufräumarbeiten laufen, Normalität noch nicht erreicht
  • Mindestens fünf Todesopfer, mehrere Vermisste
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Berlin (dpa) - Der Kampf gegen das Hochwasser in Süddeutschland geht weiter. Auch in der Nacht zum Mittwoch wurden Deiche überwacht, ohne dass nennenswerte Schäden oder Durchbrüche festgestellt wurden. Besonders im Osten Bayerns bleibt die Situation kritisch, obwohl der Wasserstand an der stark betroffenen unteren Donau langsam sinkt. Die Pegelstände in Passau und Regensburg lagen am frühen Mittwochmorgen laut Hochwassernachrichtendienst (HND) weiterhin bei der höchsten Meldestufe 4. Aufgrund mehrerer Vermisstenfälle wird befürchtet, dass neben den fünf bestätigten Hochwasseropfern noch weitere Todesopfer hinzukommen könnten.

Weniger Regen in Sicht, aber keine Entwarnung

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) werden in Bayern am Mittwoch und Donnerstag weitere Schauer und Gewitter erwartet, wobei Starkregen nur am östlichen Alpenrand wahrscheinlich ist. Das Landratsamt Donau-Ries warnte, dass trotz sinkender Pegelstände das Wasser auf freier Flur weiter steigen könne. In Baden-Württemberg sind am Donnerstag einzelne Schauer oder Gewitter möglich, während es am Mittwoch weitestgehend trocken bleiben soll.

Aufräumarbeiten in vollem Gange

In Baden-Württemberg und den Hochwassergebieten in westlichen Bayern laufen die Aufräumarbeiten. „Von Normalität sind wir aber noch weit entfernt“, sagte eine Stadtsprecherin der betroffenen Gemeinde Ebersbach an der Fils. Anwohner, Einsatzkräfte und Ehrenamtliche räumen Straßen frei, pumpen Keller aus und beseitigen angespülten Unrat. Container für in der Flut zerstörtes Hab und Gut wurden bereitgestellt.

Michaela STACHE / AFP

Regensburg bleibt angespannt

In Regensburg wurden am Dienstagabend Häuser entlang einer Straße an der Donau evakuiert, da bei aufgeweichtem Untergrund die Schutzwände abrutschen könnten. „Die Böden der Donauinseln sind nass und schwammig wie ein Wackelpudding“, sagte Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD). Der HND meldete am Mittwochmorgen einen Pegelstand von über sechs Metern – normal sind etwa drei Meter.

Katastrophenfall in Passau

In Passau, wo Donau, Inn und Ilz zusammenfließen, wurde ebenfalls der Katastrophenfall ausgerufen. Mehrere Straßen und Plätze in der Stadt sind wegen des Hochwassers gesperrt. Bis zum frühen Morgen wurden an den Deichen keine Schäden oder Durchbrüche gefunden, jedoch bleibt die Situation weiterhin unsicher.

Michaela STACHE / AFP

Pegelstände in Passau sinken langsam

Laut Stadtverwaltung Passau haben die Flüsse Donau und Inn ihren Scheitelpunkt erreicht, und die Wasserstände fallen leicht. Am Dienstagabend lag der Wasserstand der Donau bei etwa 9,70 Metern – normal sind etwa sechs Meter. Der Pegelstand am Inn sank von gut sieben Metern auf knapp 6,70 Meter. Es wird erwartet, dass die Pegelstände in den nächsten Stunden weiter sinken, wobei der Donaupegel langsamer fallen dürfte.

Feuerwehrmann vermisst

Mindestens fünf Menschen sind durch das Hochwasser in Süddeutschland ums Leben gekommen. Das bayerische Innenministerium meldet zudem mehrere Vermisste, darunter ein 22-jähriger Feuerwehrmann im schwäbischen Offingen. Die Einsatzkräfte befürchten, dass er ertrunken ist. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen.

(DPA/VOL.AT)

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