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Hochsaison für Einbrecher und Diebe

Hochsaison für Einbrecher
Hochsaison für Einbrecher ©bilderbox.at
Schönes Wetter lockt Einbrecher und Diebe - diese Beobachtung machte das Bundeskriminalamt in den vergangenen Jahren. Öfter seien unqualifizierte Einbrecher als organisierte Banden unterwegs.

Bei schönem Wetter sind die Menschen sind vermehrt im Freien, es gibt mehr Gedränge auf Straßen und in öffentlichen Verkehrsmitteln, was wiederum Nährboden für Taschendiebe ist, vermutet Rupert Sprinzl von der Abteilung Eigentumskriminalität im BK.

Und wenn sich die Menschen im Freien aufhalten, haben Einbrecher ein Leichtes, um Wohnung oder Haus auszuräumen. Natürlich gebe es auch Dämmerungseinbrüche in der Winterzeit. Aber: “Die Leute bleiben bei schlechtem Wetter zu Hause. Die Täter bemerken die Bewegungen und brechen nicht ein”, ist Sprinzl überzeugt.

Die Mehrzahl der Einbrecher seien einfach strukturierte Einzeltäter, so Sprinzl. Sie forschen nicht großartig das Objekt aus, dringen spontan durch grüne Zäune, wo sie ungestört an der Tür oder am Fenster manipulieren. “Manchmal läuten sie einmal und wenn niemand aufmacht, dringen sie ins Haus ein.” Am häufigsten wird in entlegene Objekte oder in Wohnungen eingebrochen, die am Ende des Ganges oder ums Eck liegen, wo nicht viele Leute vorbeigehen würden, sagte der Kriminalist.

Für eine geringere Anzahl der Eigentumsdelikte sind organisierte Banden verantwortlich. Sie schauen sich genau die Umgebung an, fahren langsam durch Wohngebiete. “Wenn sie da auffallen, bekommen wir schon die ersten Hinweise.” In der Nacht oder in der Dämmerung kommen sie wieder, lassen sich nicht einmal von einer Alarmanlage abschrecken, brechen ein und sind in fünf Minuten wieder weg.

Einbrecher lassen alles mitgehen, was klein und wertvoll ist, so Sprinzl. “Geld, Schmuck, Kreditkarten und Handy. Fernseher nehmen sie in den seltensten Fällen mit.” Sprinzl hatte gerade einen Fall auf dem Tisch, wo bei einer Künstlerin eingebrochen wurde. Sie besitzt ein sehr kunstvoll angefertigtes Collier, das zwar wie Modeschmuck aussieht, aber Teile aus purem Gold sind. “Das haben sie liegen gelassen, weil sie es als echten Schmuck nicht erkannt hatten.”

Der Großteil der Einbrecher sind Männer. Frauen sind selten mit dabei. “Wenn, dann stehen sie Schmiere oder fahren das Fluchtauto”, sagte Sprinzl. Die Kriminellen kommen aus Serbien, Rumänien, Bulgarien, Moldawien oder Georgien, es sei aber auch der “eine oder andere Österreicher dabei”.

Auch bei den Taschendiebstählen handelt es sich hauptsächlich um ausländische Täter, meist Männer. Sie nutzen das Gedränge in Öffis in Stoßzeiten. “Es sind immer mehrere Täter gleichzeitig, einer lenkt ab, einer stiehlt und die gestohlene Geldbörse wird gleich an den nächsten weitergegeben.” Sprinzl: “Sie nehmen alles, was sie erwischen können, Geld, Handy, iPod.”

An der Vorgehensweise habe sich in den vergangenen 20 Jahren nichts geändert. “Nur Kinder als Diebe hatten wir vor Jahren noch nicht.” 2007 und im Vorfeld zur Euro 2008 gab es rumänische Kinder, die als Taschendiebe unterwegs waren. “Das wurde von uns erfolgreich bekämpft”, sagte Sprinzl.

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