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Hochaktive Diebsbande wurde verhaftet

So sahen die Bankomaten nach den Einbrüchen aus.
So sahen die Bankomaten nach den Einbrüchen aus. ©LKA NÖ
750.000 Euro Schaden hat eine Einbrecherbande bei mehreren Bankomat-Einbrüchen angerichtet. Sie wurde jetzt vom LKA NÖ und der Cobra dingfest gemacht.
Die zerstörten Bankomaten

Beamte des LKA Niederösterreich konnten am 5. April mit Unterstützung der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität des Landeskriminalamtes Niederösterreich und des Einsatzkommandos Cobra Wien vier Beschuldigte, Iulian Giorgian M., 23 Jahre, Eugen Laurentiu N., 41 Jahre, Emilian Dragos T., 25 Jahre, Marian D., 35 Jahre, alle rumänische Staatsbürger, in Wien-Penzing festnehmen. Die Männer werden verdächtigt, in der Nacht zum 5. April folgende Einbruchsdiebstähle in Bankstellen und Bankomaten (Bank in Dimbach und zwei Banken in St. Georgen/Walde, alle Bezirk Perg, Oberösterreich) verübt bzw. versucht zu haben. Sie wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.

Weitere Einbrüche nachgewiesen

Im Zuge der weiteren Erhebungen der Beamten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, konnten den Beschuldigten 2 vollendete und 2 versuchte Bankomateinbruchsdiebstähle in Niederösterreich nachgewiesen werden, und zwar

  • nachts zum 24.10.2011 – Bankomateneinbruchsdiebstahl in 2663 Rohr im Gebirge, Bezirk Wr. Neustadt
  • nachts zum 21.11.2011 – Bankomateneinbruchsdiebstahl in 3345 Göstling/Ybbs, Bezirk Scheibbs
  • nachts zum 31.01.2012 – versuchter Bankomateneinbruchsdiebstahl in 3473 Mühlbach/M, Bezirk Hollabrunn
  • 24.02.2012 – versuchter Bankomateneinbruchsdiebstahl in 3242 Texing, Bezirk Melk

Die Ermittlungen ergaben, dass die Beschuldigten mit 3 Pkws unterwegs waren, wobei eines am Tatort zurückgelassen und zwei in Wien sichergestellt wurden. Die Verdächtigen sind teilweise geständig.

Brutale Methode, der Polizei zu entkommen

Zwei Beschuldigte sollen den Einbruch verübt und die beiden anderen die Umgebung beobachtet und ihre Komplizen bei Annäherung von Personen oder Polizeistreifen gewarnt haben.

In den Fahrzeugen befanden sich Stahligel, die aus jeweils 11 etwa 6 cm langen Stahlstiften zusammen geschweißt waren. Bei Verfolgungen durch die Polizei hätten sie die Stahligel aus den Fahrzeugen geworfen, wodurch die Reifen der nachfahrenden KFZ zerstört worden wären. Diese wurden sichergestellt.

Fahndung in Wien

In weiterer Folge wurde in den durch die Ermittlungen bekannten Adressen in Wien 17 mit Unterstützung des Einsatzkommandos CobraHausdurchsuchungen durchgeführt und der 5. Beschuldigte Viorel V., 33 Jahre, rumänischer Staatsbürger, festgenommen. Er war bei den angeführten Einbruchsdiebstählen und Versuchen nicht mit, soll aber seinen Pkw zur Verfügung gestellt und über die Straftaten Bescheid gewusst bzw. auch Geld für die Benützung des Pkw erhalten haben. Ob er bei Einbruchsdiebstählen beteiligt war, ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg ordnete die Festnahme und Einlieferung in die Justizanstalt Korneuburg an.

Bei den Hausdurchsuchungen wurde weiteres Einbruchswerkzeug sichergestellt.

Die Beschuldigten werden auf weitere Einbruchsdiebstähle in Bankomaten, speziell durch Aufschweißen, die zum Teil schon mehrere Jahre zurück liegen und sonstige Straftaten überprüft.

Eugen Laurentiu N. ist weiters verdächtig, nachts zum 13.10.2011 mit bisher unbekannten Mittätern, einen Einbruchsdiebstahl in eine Schule der Marktgemeinde Ardagger, Bezirk Amstetten, verübt zu haben, wobei er bzw. Mittäter eine Digitalkamera, einen Staubsauger sowie Bargeld gestohlen zu haben. Dabei entstand ein Gesamtschaden in der Höhe von ca. € 20.500,– (Sachschaden  € 19.364,40).  

Eugen Laurentiu N. und Emilian Dragos T. sind zudem aufgrund von Bildern einer Überwachungskamera dringend verdächtig, am 10. März 2011 im gemeinsam in Kindberg, Bezirk Liezen, Steiermark, aus einem Geschäft einen Karton Kräuterschnaps im Wert von € 59,40 gestohlen zu haben.

Kleinere Taschendiebstähle an der Tagesordnung

Die Tätergruppe ist weiters verdächtig, in allen größeren Städten von Wien bis Innsbruck in den Fußgängerzonen Gelddiebstähle verübt zu haben, indem sie ältere Menschen ersuchten, eine 2-Euromünze auf kleinere Münzen für Parkautomaten und Einkaufswagerl zu wechseln.
Während die Opfer nach Münzen suchten, sollen sie ihnen die Banknoten aus der Geldbörse gestohlen haben. Teilweise sollen sie ihnen auch die Geldbörse entrissen haben und geflüchtet sein. 

Bisher können ihnen etwa 50 derartige Fälle nachgewiesen werden. Pro Tag erbeuteten sie nach eigenen Angaben zwischen 100,– und 300,– Euro.
 
Die Beschuldigten dürften aber mehrere hundert derartige Taten mit weit höheren Schadenssummen verübt haben. 

Außerdem sollen sie und weitere unbekannte Mittäter durch Hütchenspiele in den Fußgängerzonen eine unbekannte Anzahl von Menschen betrogen haben.

Alle Beschuldigten bestritten ihren Lebensunterhalt ausschließlich durch Straftaten. Den Großteil der Beute sollen sie verspielt oder verwettet haben.

Die Höhe des Diebsgutes beträgt ca. € 250.000,–.
Die Höhe des Sachschadens beträgt ca. € 500.000,–.

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