Das Opfer, ein 57-jähriger Wiener, war am 4. Mai 2010 an einer Tankstelle inWien-Donaustadt niedergeschlagen, ins Auto gezerrt und gefesselt ins Haus des 44-Jährigen gebracht worden, wo er zu Tode geprügelt wurde und letztlich erstickte. Geknebelt, eine Haube über die Atemöffnungen gezogen, war der Mann am Dachboden einem Martyrium ausgesetzt, so Gerichtsmediziner Daniele Risser: Fixiert in “tödlicher” Position – ein Seil zweimal um den Hals geschlungen, das über die am Rücken gefesselten Hände über eine über dem Opfer befindliche Reckstange gespannt war – kassierte er “Wirkungstreffer” vom 27-jährigen Hobbyboxer, nach dessen Darstellung dann der Erstangeklagte die letzten Schläge setzte. Was dieser bestritt.
Höllental-Mord: Grausamer Todeskampf geschildert
Nachdem das Opfer tot am Seil baumelte, beorderte der Erstangeklagte den 44-Jährigen, der sich währenddessen zu einem Freund begeben hatte, zurück. Dann soll er nach Aussagen der beiden anderen den Tatort mit dem Auftrag “Pech gehabt, lasst ihn verschwinden, haut’s ihn halt in die Donau” verlassen haben. Die beiden schnürten die Leiche in eine Decke und legten sie nach stundenlanger Suche nach einem geeigneten Platz im niederösterreichischen Höllental ab, wo sie am folgenden Morgen von Straßenarbeitern gefunden wurde.
Geld als mögliches Motiv
“Kopf”, Schläger” und “Chauffeur” definierte Richter Helmut Neumar die Rollen des Trios. Von einem “kaltblütigen” Mord aus Rache und einem “langsamen, schmerzhaften, grauenhaften” Tod des Opfers sprach Staatsanwältin Birgit Kirchler. Zu Prozessbeginn bekannten sich alle drei Wiener der Entführung schuldig, den Mord bestritten der Erst- und Zweitangeklagte.